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Der italienische Versicherungskonzern Generali will offenbar die Zeichnung von Seekaskorisiken im Londoner Company-Markt einstellen. Die Wogen schlagen hoch.

Das Unternehmen, das zu den großen Playern zählt, hat die Gerüchte bislang nicht kommentier[ds_preview]t. In Branchenkreisen wird aber bereits kräftig über mögliche Hintergründe spekuliert.

Einerseits ließe sich ein Ausstieg aus dem Segment leicht damit erklären, dass der Seekaskomarkt für die Versicherer in den vergangenen zwei Jahrzehnten bis auf zwei oder drei Jahre unterm Strich verlustreich war. Andererseits sei die Sparte für Generali wohl zu wichtig, als dass sie die Aktivitäten einstellt, meint ein Insider gegenüber der HANSA.

Vielmehr sei denkbar, dass die Verantwortlichkeiten in der Sparte neu geregelt werden sollen, nachdem in den vergangenen Jahren unterschiedliche Büros von Generali teilweise in Konkurrenz untereinander Seekaskorisiken gezeichnet haben sollen.

Neben dem Londoner Marine-Team und der Zentrale in Triest sollen auch die Generali-Landesorganisationen in Spanien und Frankreich am Markt aktiv gewesen sein. »Jeder hat selbständig gewirtschaftet. Da konnte man drei Mal Generali mit völlig unterschiedlichen Prämienraten auf derselben Police finden«, berichtet ein Makler. Insofern wäre es nachvollziehbar, wenn die Italiener erst einmal Ordnung schufen und die Verantwortlichkeiten strafften.

Ungeachtet dessen würden Berichte über einen Teilrückzug und eine Kapazitätsverknappung der Seeasko-Branche gut ins Konzept passen. Denn seit Jahren versuchen die Versicherer vergeblich, das Prämienniveau für Hull & Machinery anzuheben. Ein nächster Test steht am 1. Oktober bevor, wenn wieder Teile der Seekaskoportfolien verlängert werden. (mph)