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Ein Jahr nach der Hanjin-Pleite hat der Markt die frei gewordene Tonnage vollständig aufgenommen. Die Kapazitätsdisziplin und die Ratenstabilität die der Insolvenz der koreanischen Reederei folgten, sind wieder dahin.

Nur ein einziges ehemaligen Hanjin-Schiff ist derzeit ohne Bes[ds_preview]chäftigung. Dabei handelt es sich um die »Orion« (1.647 TEU) von Alpha Ship, meldet der Branchendienst Alphanliner. Die Kapazitätsdisziplin und die Ratenstabilität die der Insolvenz der koreanischen Reederei folgten, sind wieder dahin. Die Analysten sprechen nun von der »Post-Hanjin-Ära«.

Der Schnelle Abbau der Aufliegerflotte seit April und kontinueirliche Ablieferungen von Schiffen zwischen 14.000 und 21.000 TEU haben für ein Wachstum der aktiven Containerflotte um 1 Mio. TEU seit September 2016 gesorgt. Damit steht die Kapazität der beschäftigten Flotte bei 20,44 Mio. TEU, ein Plus von 5,7 % gegenüber dem Vorjahreswert (19,33 Mio. TEU).

Waffenstillstand ist vorbei

Starke Nachfrage hat die Auslastung der Flotte laut Alphaliner bei über 90 % auf vielen Headhaul-Routen gehalten. Der Beginn der Wintersaison könnte nun Druck auf die Frachtraten bringen. Der »Waffenstillstand« bei den Raten, an den sich die Reeder seit dem Abtreten von Hanjin gehalten hätten, sei nun am Zerfallen, meinen die Analysten. Ein Ratenverfall vor den Oktoberfeiertagen in China deute auf weitere Instabilität der Raten, weil die Unternehmen um Marktanteile kämpften.

Der Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) hat sechs aufeinanderfolgende Wochen Verluste gezeigt, trotz starker Nachfrage in der Hauptsaison. Die Linien haben es nicht geschafft, im August und September ratenerhöhungen durchzusetzen.Das wird als Zeichen gesehen, dass das Unterbieten bei den Raten wieder zunehmen wird. Der SCFI zeigt indes den ersten Jahresverlust seit September. Damit haben die Linien alle Ratenzugewinne seit dem Ausscheiden von Hanjin wieder verloren.

Kaum Hanjin-Schiffe verschrottet

Nur sechs von 102 Containerschiffen, die zum Zeitpunkt der Insolvenz von Hanjin Shipping kontrolliert wurden, sind verschrottet worden. Alle außer einem der verbliebenen Schiffe wurden von anderen Reedereien übernommen. Einige der Schiffe haben neue Eigner gefunden. SM Line ist der aktivste Käufer mit elf Übernahmen von Hanjinschiffen im Bereich von 6.600 bis 8.600 TEU. SM Line betreibt derzeit fünf der 6.600er im Transpazifikdienst China Pacific Express (CPX), vier 6.600-TEU-Schiffe und zwei 8.600er sind verchartert.

Unter den Schiffahrtslinien ist Maersk der hauptsächliche Nutznießer der Hanjin-Pleite, 26 Einheiten haben die Dänen in Charter übernommen, zwei eigene an die Koreaner vercharterte Schiffe kamen zurück zur eigenen Flotte. Insgesamt geht es dabei um 199.700 TEU, rund 31 % der ehemaligen von Hanjin kontrollierten Kapazität.