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Ralf Nagel (Foto: VDR)
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Der Verband Deutscher Reeder (VDR) fordert verbindliche Standards für die Trennung und Entsorgung von Müll über die Handelsschifffahrt hinaus.

Anlässlich der Jahrestagung des »Runden Tisches Meeresmüll«, den das Bundesumweltministerium zusammen mit Stakeholdern aus Politik, Wirts[ds_preview]chaft und NGOs im April 2016 initiiert hatte, sagte VDR-Geschäftsführer Ralf Nagel: »Weltweit gültige Vorschriften verbieten mittlerweile, dass Plastik und anderer umweltgefährdender Müll über Bord geworfen wird. Dass der von unseren Seeleuten an Bord nach Vorschrift getrennte Müll in einigen Häfen wieder in eine Tonne gekippt wird, ist absurd und für die Schiffsbesatzung nicht nachvollziehbar.«

Die internationale MARPOL-Konvention regelt unter anderem, dass Abfälle auf jedem Handels- und Kreuzfahrtschiff getrennt werden müssen. Plastikmüll darf ausschließlich in den Häfen entsorgt werden. Jede Schiffsbesatzung führt ein Mülltagebuch über die angefallene Abfallmenge. Es kann jederzeit bei den staatlichen Kontrollen im Hafen überprüft und bei Verstößen mit Bußgeldern geahndet werden.

Neue Richtlinie Anfang 2018?

Voraussichtlich Anfang 2018 soll die überarbeitete EU-Hafenauffangrichtlinie in Kraft treten. Dann müssen alle EU-Mitgliedstaaten Vorgaben zur Mülltrennung- und Entsorgung in ihren Häfen aus dem Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) übernehmen.

Nagel weiter: »Die neuen Vorgaben zur Mülltrennung und fachgerechten Entsorgung an Land begrüßen wir sehr. Auch ist es sinnvoll, dass die Kosten für die Müllentsorgung in allen europäischen Häfen Teil der regulären Hafengebühren werden und keine Extrakosten für die Reedereien mehr entstehen. Wir wünschen uns auch an Land eine strenge Kontrolle zur Mülltrennung und Entsorgung. Vor allem Plastikmüll, den Handelsschiffe ausschließlich an Land entsorgen, darf nicht über die Flüsse und Mülldeponien an der Küste ins Meer gelangen.«