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Am BLG-Autoterminal in Bremerhaven soll künftig ein neues System mit Simulationen und interaktiver Planung die Betriebsabläufe optimieren.

Bislang ist das ein vorwiegend manueller Prozess. Künftig sollen die Betriebsabläufe auf dem Autoterminal über Echtzeitstatusmeldungen und m[ds_preview]obile Datenerfassung gesteuert und geplant werden. Das zu erreichen ist Ziel des neuen Bremer Forschungsprojektes »Isabella«, wie die BLG mitteilte.

Ein intelligentes System soll mithilfe von Simulationen eine interaktive Planung und Steuerung des Autoumschlages in deutschen Häfen ermöglichen und somit zur Effizienz und Effektivität beitragen. Auch soll es die Hafenmitarbeiter und -mitarbeiterinnen vor Ort bei ihrer Arbeit unterstützen und einbeziehen, und im Ergebnis für eine den jeweils aktuellen Bedingungen angepasste, optimierte Logistikabwicklung sorgen, heißt es.

 

Bis 2020 soll das virtuelle Spiegelbild eines Autoterminals soweit ausgebaut sein, dass mittels Echtzeitmeldungen, Materialflusssimulation und systemgestützter Kommunikation mit den Fahrern eine neue Ebene von Planung und Steuerung erreicht wird. Andrea Eck, Vorstand Automobile bei der BLG.

Entwickelt wird das System im Rahmen des dreijährigen Projektes »Automobillogistik im See- und Binnenhafen: Interaktive und simulationsgestützte Betriebsplanung, dynamische und kontextbasierte Steuerung der Gerät- und Ladungsbewegungen«. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das F&E-Vorhaben im Rahmen des Programms für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) mit 2,6 Mio. €. Der Gesamtumfang liegt den Angaben zufolge bei 3,7 Millionen €. Begleitet wird das Vorhaben vom Projektträger TÜV Rheinland.

Drei Partner

Neben der BLG sind das Bremer BIBA-Institut und der Softwarespezialist 28Apps an dem Projekt beteiligt. Der BLG AutoTerminal Bremerhaven ist Anwendungspartner und Gesamtprojektleiter. Er liefert die Anwendungsfälle und somit alle möglichen Szenarien, die eintreten können. 28Apps verantwortet die Entwicklung der Software-Anwendung für den geplanten Multitouch-Tisch und darüber hinaus die Umsetzung des Steuerungskonzepts in eine mobile Anwendung (App). Über den großen Bildschirm eines Multi-Touch-Tisches lassen sich einfach per Fingergesten Informationen abrufen und Befehle eingeben. Er ist neben den mobilen Geräten ein zentrales Bedienelement des Isabella-Systems.

Für die Steuerung der Fahrzeugbewegungen auf dem Terminal wird ein Algorithmus entwickelt, der eine individuelle Prozesssteuerung auf dem Terminal in Abhängigkeit des Standorts der Fahrzeuge erlaubt. »Die Zuordnung von Aufträgen mittels einer mobilen Anwendung ermöglicht eine Optimierung der Fahrwege auf dem Terminal und eine kurzfristige Reaktion auf auftretende Änderungsbedarfe«, so die Mitteilung weiter.

Die Realisierung der interaktiven Planung und Steuerung erfordere auch die Entwicklung eines Ortungssystems, um den Standort von Fahrzeugen in Echtzeit zu erfassen. Eine Herausforderung sei dabei die Ortungsgenauigkeit, die eine exakte Lokalisierung der Fahrzeuge bis hin zum einzelnen Stellplatz gewährleisten muss.