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Das Cuxport-Mehrzweckterminal in Cuxhaven wird um einen Liegeplatz erweitert. Die Fertigstellung ist im ersten Quartal 2018 vorgesehen

Die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) hat im April 2016 den Auftrag an eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Firmen Bilfinger Marine[ds_preview] & Offshore Systems (heute

F + Z Baugesellschaft), TAGU Tiefbau Unterweser und Nordsee Nassbagger- und Tiefbau (kurz »Nordsee«) vergeben. »Nordsee« war dabei für die Durchführung der Nassbaggerarbeiten, das Aufspülen des benötigten Sandes sowie für alle Erd- und Böschungssicherungsarbeiten verantwortlich.

Die Bauarbeiten begannen mit einer Räumung der Rammtrasse. Danach wurden die Tragrohre von der Hubinsel »Annegret« gerammt, von der aus auch die Schrägpfähle eingebaut wurden. Die Füllbohlen wurden von einem Rammponton oder von der Hubinsel aus eingebracht. Die Schrägpfähle wurden schließlich mit den Tragrohren am Kopf über angeschweißte Rohrtraversen kraftschlüssig verbunden. Parallel zu den Rammarbeiten wurden vorhandenes Deckwerk und im Baufeld liegende Buhnen zurückgebaut. Die am östlichen Rand des Baufeldes vorhandene Buhne wurde indes zum Teil zur Gründung der neuen Böschung im Baugrund belassen. Entlang der Querwand und Standfläche der Böschung wurden Sinkstücke eingebaut, die mit Schüttsteinen beschwert als Untergrundstabilisierung und Kolkschutz dienen.

Im Bereich zwischen dem Ende der Querwand und dem vorhandenen Deich wurde mit Hilfe von mit Sand gefüllten Big Bags ein Spüldeich errichtet, um das Spülfeld gegenüber dem freien Wasser abzusperren. Dieser Spüldeich wurde mit Geotextil und Schüttsteinen abgedichtet und verstärkt. In einer späteren Bauphase wird dieser Deich in die herzustellende Böschung integriert. Im Bereich der Böschung wurden zwei Mönche erstellt, um das für das Einspülen benötigte Prozesswasser kontrolliert abzuführen.

Für das Einspülen stand der Laderaumsaugbagger »Marieke« mit einem Laderaumvolumen von 5.600m³ zur Verfügung. Zur Unterstützung wurde ein Multicat eingesetzt.

Der für das Aufspülen benötigte Sand wurde vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Cuxhaven aus der Unterhaltungsbaggerung der Elbe im Bereich Cuxhaven zur Verfügung gestellt.

»Nordsee« hat sich dafür entschieden, den unter der Wasseroberfläche einzuspülenden Sand im Rainbow-Verfahren einzubauen. Um die Mächtigkeit der einzelnen Spülschichten zu begrenzen, habe jedoch darauf geachtet werden müssen, den Sprühstrahl nicht über längere Zeit auf eine Stelle zurichten.

Wechsel des Einspülverfahrens

Nachdem der Sandhorizont in einem Teilbereich über den Tidehochwasserstand (ca. +2m NN) angewachsen war, wurde das Einspülverfahren vom Rainbow-Verfahren auf das Einspülen über Rohrleitungen umgestellt. Dafür wurde am östlichen Ende des Liegeplatzes eine Schwimmleitung verlegt und mit Ankern gesichert. Das Spülfeld wurde in zwei Abschnitte unterteilt, um in dem einen die Vertikaldräns einbauen und in dem anderen weiter Sand einspülen zu können. In Schichtstärken von ca. 2m wurde sodann der Sand für die Auflast bis zu einer Kote von +10,0 und +12,5m NN aufgespült.

Nach dem Beginn der Bauarbeiten am 250m langen Liegeplatz 4 Mitte April 2016 konnten im Februar 2017 die Rammarbeiten an den Kajenwänden abgeschlossen werden. Die knapp zweimonatigen Einspülarbeiten wurden im Mai dieses Jahres beendet. Insgesamt wurden ca. 1,1Mio. m3 gebaggert, zur Baustelle transportiert, eingespült und verteilt. Aufgrund der Teilung des Spülfelds in zwei Abschnitte hätten in dieser Phase alle gleichzeitig laufenden Arbeiten nahezu kontinuierlich ausgeführt werden können, heißt es.

Nach Angaben von Nordsee Nassbagger- und Tiefbau ist die Konsolidierungsphase nunmehr nahezu abgeschlossen, sodass die Bauarbeiten für die Kajenplatte entlang der Hauptwand begonnen haben. Ebenso sind die Arbeiten zur Herstellung des Anschlusses an den bestehenden Deich sowie der Bau der Böschungssicherung an der Ostböschung gestartet worden. Die Baumaßnahmen sollen im ersten Quartal 2018 beendet werden.


TWG