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Das Risikomanagement in der Schifffahrt hat sich über die vergangenen zwölf Monate leicht verbessert, befindet eine Studie von Moore Stephens. Doch die Gefährdung der Branche erhöht und verändert sich, Cyber Security wird großes Thema.

Im dritten Shipping Risk Survey des Beratung[ds_preview]sunternehmens wird Risikomanagement als Faktor für den Unternehmenserfolg von den befragten Firmen heute stärker gewichtet, in Europa etwas mehr als in Asien. Als größtes Risiko werden derzeit Nachfrage-Trends gesehen, gefolgt von Wettbewerb und Finanzierungsmöglichkeiten und -kosten. Eine Veränderung der Risikofaktoren sehen die Befragten laut Moore Stephens in den nächsten zwölf Monaten nicht. Ausnahmen sind die Ballastwasserregulierung, Cyber Security, Geopolitik, Betriebskosten und veränderte Gesetzgebungen. Diese Risiken könnten größer werden, fürchten viele.

Mit 6,8 statt wie noch vor einem Jahr mit 6,6 von 10 Punkten bewerteten die Firmen die Relevanz von Risk Management für den Unternehmenserfolg. Den höchsten Wert gaben Charterer (8,8) danach folgten Eigner (6,9) und Shipmanager (6.8). Makler gaben mit 6,3 die niedrigste Wertung ab. Europa lag mit 7.0 vor Asien mit 6,6. Die höchsten Werte gab es aus dem Nahostraum mit 7,8.

Die Effektivität des Risikomanagements im eigenen Unternehmen wurde mit 7,1 bewertet (zuletzt 7,0). Wieder gaben die Charterer mit 8,8 den höchsten Wert an, gefolgt von Eignern (7.3) und Managern (6,9). In der letzten Umfrage hatten die Cahrterer mit 6,5 ganz hinten gelegen.

»Es bleibt Raum zur Verbesserung«

Michael Simms, Moore-StephensPartner, Shipping Industry Group, erklärt: »Die Einbettung ordentlicher Kontrollmechanismen im Risikomanagement in tägliche Betriebsabläufe ist eine große Herausforderung für die Unternehmen der Schifffahrtsbranche. Das ist der Fall, weil die Branche jetzt in scharfem Wettbewerb steht und mit Ungleichgewichten in Angebot und Nachfrage sowie mit einer schwierigen weltwirtschaftlichen Lage kämpft.«

In so einer Situation seien Unternehmen versucht, weniger auf ihre Risikoexpostion zu achten und sich mehr auf den Erhalt oder den Zugewinn von Aufträgen zu konzentrieren. Auch wenn die Studie zeige, dass das derzeit nicht der Fall sei, zeige sie doch gleichzeitig, dass die Standards in den Unternehmen noch immer viel zu niedrig seien.

»Eine gute Nachricht ist die breite Einsicht, dass abgestimmtes Risikomanagement zum Unternehmenserfolg beiträgt. Heute dokumentieren mehr Firmen ihr Risikomanagement und das mit einem gesunden Grad an Mitwirkung der Führungsebene. Dazu kommt ein deutlicher Anstieg bei der Nutzung entsprechender Software-Lösungen von Drittanbietern«, so Simms. Dennoch bleibe Raum zur Verbesserung, weil sich Risiken verstärkten und ständig veränderten. Es müssten Steuerungs- und Monitoring-Strukturen auf Unternehmensebene her.