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Die Frachten für Bulk- und Breakbulk-Verschiffungen innerhalb Europas setzen ihre Kletterpartie fort – ganz im Gegensatz zu den Deepsea-Verkehren, die angesichts der Nationalfeiertage in Fernost (Golden Week) einen Ratenrutsch erleben.

Wie der norwegische Schiffsmakler Norbroker [ds_preview]berichtet, ist das Ratenniveau im Shortsea-Geschäft Anfang Oktober für alle Schiffstypen mit Tragfähigkeiten von 1.000 bis 6.500 tdw um 20 bis 30% angestiegen. Nach der Getreideernte in Europa hätten die Ladungsvolumina stark zugenommen, so dass die Reeder eigenen Angaben zufolge zum Teil acht bis zehn Spot-Ladungen pro Schiffsposition angeboten bekämen.

»Bislang gibt es keine Anzeichen von Schwäche«, konstatiert Norbroker. Die Frachtenerhöhungen in Kombination mit einer verbesserten Auslastung sollen die Tageserträge der Kümos im Spotgeschäft auf Jahreshöchststände katapultiert haben. Norbroker schätzt die erzielbaren Tageserlöse (TCE) auf 3.000 € für 3.500-Tonner und auch 3.400 € für 6.500-Tonner. Für Partien von 4.000 t aus der oberen Ostsee nach Irland seien zuletzt 29 € pro t geschlossen worden, für 3.500-t-Partien aus der Ostsee nach Portugal 32 € pro t, heißt es.

Aufwärtsdruck hält an

Der britische Schiffsmakler HC Shipping & Chartering warnte, dass sturmbedingte Verzögerungen von Schiffen diese Woche zu einer weiteren Tonnageverknappung führen könnten. »Der Aufwärtsdruck hält an«, beobachtet der Makler mit Sitz im nordenglischen Hull.

Die Lage im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer ist keinesfalls entspannter. So erreichte der in Istanbul veröffentlichte Istfix – ein Marktbarometer für Charterraten in der Region – Anfang der Woche mit 654 Punkten den höchsten Wert seit zweieinhalb Jahren. Die Hausse führen die Experten auf den gleichzeitigen starken Zustrom von Getreide- und Stahlladungen zurück. (mph)