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Für 2018 passt die Hamburg Port Authority (HPA) die Grundtarife bei den Hafennutzungsentgelten für die meisten Seeschiffsverkehre um 1,4 % an. Künftig wird ein Teil des Hafengeldes nach Umweltbeeinflus­sungen berechnet.

Diese Entwicklung liege wie bereits in den vergangenen Jahre[ds_preview]n erneut unterhalb der Inflationsrate und setzte damit ein Signal der Stabilität, so die HPA. Als wesentliche Neuerung wird, dem aktuellen Koalitionsvertrag und Luftreinhalteplan des Hamburger Senats folgend, mit einer Umweltkomponente eine neue Bemessungsgröße für die Entgelte eingeführt. Auf der Basis eines von den Hafennutzern vorzulegenden IAPP-Zertifikates (International Air Pollution Prevention Certificate) wird künftig grundsätzlich ein Teil des Hafengeldes nach Umweltbeeinflus­sungen berechnet.

Die neue Umweltkomponente generiert sich laut HPA zulasten der BRZ-Komponente. Auf einen Grundpreis gebe es Zuschläge, wenn die Schiffe ein solches IAPP-Zertifikat nicht vorlegten oder wenn dort vergleichs­weise schlechte Emissionswerte niedergelegt seien. Auf der anderen Seite gebe es Abschläge, also Vergünstigungen, wenn das Schiff auf Basis des IAPP-Zertifikats als besonders sauber eingestuft sei. Im Laufe der nächsten Jahre sollen Erkenntnisse zu den Entwicklungen gewonnen werden und die Bedeutung der Umweltkomponente in jedem Fall ausgebaut werden. Die bereits vorhandenen fünf umweltspezifischen Rabattarten für besonders saubere Schiffe bleiben bestehen und werden dieser Umweltkomponente zugeordnet.

Rabatte für große Schiffe bleiben

Die positive Resonanz auf die Anreize zeigt sich laut HPA beispielweise bei der Nutzung des Environmental Ship Index-Umweltrabattes (ESI). Nahezu 6.000 Schiffe weltweit seien bereits ESI-zertifiziert, Tendenz steigend. Derzeit trügen 50 Häfen und weitere Unterstützer weltweit dazu bei, diese Entwicklungen durch weitere Anreize voranzutreiben. Zuletzt war den Angaben zufolge nahezu jeder fünfte Schiffsanlauf in Hamburg nicht nur geringfügig, sondern weitaus sauberer, als die Vorschriften es erfordern.

»Mit unserer Tarif- und Umweltpolitik setzen wir erneut ein deutliches Signal für die Hamburger Bürger, die Reedereien und die Hafenwirtschaft. Unser Ziel ist es, nachhaltig einen Beitrag zur Luftreinhaltung zu leisten und gleichzeitig Hamburg als Anlaufhafen attraktiv zu halten«, sagt Tino Klemm, Chief Financial Officer der HPA.

Vor dem Hintergrund der noch nicht begonnenen Fahrrinnenanpassung werden die Rabatte für außergewöhnlich große Schiffe und Transshipment weiter fortgeschrieben. Auch wird die Kappungsgrenze nicht angehoben. In dieser Dimension ist das einzigartig unter den wichtigen Wettbewerbshäfen.