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In Brunsbüttel erhofft man sich von der neuen Landesregierung Schleswig-Holsteins noch stärkere Unterstützung für Hafen- und Energieprojekte.

Der neue Ministerpräsident Daniel Günther war zum 28. Brunsbüttler Industriegespräch des ChemCoast-Clusters gekommen. Dessen Sprecher – un[ds_preview]d geschäftsführer der Schramm Group, Frank Schnabel sagte, es sei wichtig, dass Brunsbüttel aufgrund seiner Bedeutung landes- und bundesweit mehr Aufmerksamkeit erhält: »Insbesondere in Berlin, wo die Finanzmittel für den Infrastrukturausbau und Fördergelder für zukunftsorientierte Projekte vergeben werden, muss es uns gemeinsam mit der neuen Landesregierung gelingen, den Standort Brunsbüttel noch stärker in seiner herausragenden Bedeutung hervorzuheben. So können wir es schaffen, die Potenziale weiter umzusetzen und ein dynamisches Brunsbüttel fortzuentwickeln.«

LNG, Brunsbüttel
LNG-Schiffsbetankung des Zementfrachters »Ireland« in Brunsbüttel (Foto: Brunsbüttel Ports)

Bei den Diskussionen ging es unter anderem um LNG in der Schiffahrt und die Pläne des Standorts zu einem LNG-Knotenpunkt an der deutschen Küste zu werden. Günther sagte die grundsätzliche Unterstützung der Kieler Regierung zu: »Wir in Schleswig-Holstein haben das Können, Flüssiggas zu produzieren, zu speichern, zu nutzen und zu verladen. Ein LNG-Terminal hat darum für ein dynamisches Brunsbüttel höchste Priorität. LNG passt auch deshalb so gut zu Brunsbüttel, weil es schon lange ein Energie-Hotspot ist.« Die Gegend stehe buchstäblich unter Strom: die Stromautobahnen Nord- und Südlink treffen hier aufeinander, die Energie der Offshore-Windparks landet hier an. »Wir als Land stärken dieses Profil auch mit dem „Wind-to-Energy“-Projekt. Brunsbüttel weist hier den Weg in die Zukunft: Wasserstoff lautet das Zauberwort«, so der CDU-Politiker.

Laut Schnabel profitiert der Standort von seiner Lage innerhalb der Metropolregion Hamburg und am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. ER fordert mehr Kooperation: »Wir sollten die Unterelbe als einen gemeinsamen Wirtschaftsraum sehen und entwickeln. Nur gemeinsam können wir die Region voranbringen. Ein konkretes Beispiel, wie die Synergien an der Unterelbe genutzt werden können, ist das Flächenmanagement. Wir in Brunsbüttel haben etwas, was Hamburg nicht unbegrenzt anbieten kann: Freie Flächen für Industrieansiedlungen am Wasser.«

LNG-Terminal in aller Munde

Ein LNG-Importterminal könnte nach Meinung des Managers neben der Seeschifffahrt am starkbefahrenen Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal auch die vor Ort ansässigen Industrieunternehmen versorgen, die einen hohen Bedarf an Erdgas als Rohstoff und Energiequelle haben. »Die Errichtung eines LNG-Importterminals in Brunsbüttel wäre ein wichtiger Impuls und ein Gewinn für Brunsbüttel, die gesamte Unterelberegion und auch für den Hamburger Hafen«, erklärte Schnabel.

Kay Luttmann, Geschäftsführer der Sasol Germany GmbH, wies auf infrastrukturelle Verbesserungsmöglichkeiten hin: »Für die Sicherung und Stärkung des Industriestandortes Brunsbüttel sind Großprojekte wie das geplante LNG-Terminal oder andere größere Neuansiedlungen in der Tat sehr wichtig. Um die Chancen und Potenziale in Brunsbüttel nutzen und neue Industrieansiedlungen realisieren zu können, muss die infrastrukturelle Anbindung des ChemCoast Park weiter verbessert werden.«