Hafen Shanghai Containerumschlag
© Shanghai Port
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Um 6 % könnte das weltweite Containerumschlagvolumen 2017 den Vorjahreswert übertreffen. Wachstum gibt es dabei in allen Hauptregionen. Neue Ablieferungen halten den Druck auf die Raten aufrecht.

Nach einem starken ersten Halbjahr haben sich auch im dritten Quartal die Umschlag[ds_preview]zahlen robust gezeigt. Chinesischen Häfen einschließlich Honk Kong führten laut dem Branchendienst Alphaliner das Wachstum an, das im zeitraum Juli-September bei 9,3 % lag. Insgesamt wuchs die Menge der in chinesischen Häfen umgeschlagenen Boxen um 9,1 % in den ersten neuen Monaten des Jahres.

Experten erwarten, dass das starke Containermengenwachstum in diesem Jahr den TEU-to-GDP-Multiplier auf das 1,7-fache des globalen BIP-Wachstums anheben könnte. Damit wäre der Abwärtstrend umgekehrt, der den Multiplikator in den letzten zwei Jahren unter 1,0 fallen ließ. Vorhersagen, nach denen der Containerhandel in seiner Entwicklung ausgereizt sei und nur noch auf gleicher Ebende mit dem BIP wachsen werde, hätten sich damit als zu pessimistisch erwiesen, so die Analysten. Dennoch sei es unwahrscheinlich, dass der Containermarkt wie vor 2008 wieder um das Zwei- bis Dreifache des BIP wachsen werde.

Positive Aussichten für Wirtschaftsindikatoren

Die Weltwirtschaft erholt sich, der Internationale Währungsfond hat seine Vorhersage für 2017 und 2018 auf 3,6 bzw. 3,7 % angehoben. Im Vorjahr lag die Prognose noch bei 3,2 %, der niedrigste Wert sei der Finanzkrise von 2009. Der verbesserte Ausblick schlägt sich auch in den Containerumschlagstatistiken für die Asien-Europa- und Transpazifikrouten für August und September im Jahresvergleich. Dort steht ein Wachstum von 5,3 % den 2016-Werten von 2,8 und 4,3 % gegenüber.

Gleichzeitig haben sich laut Alphaliner auch die Containervolumen in Schwellenmärkten wie Russland, Südamerika und Westafrika erholt. 2015 und 2016 hatten diese Märkte stark unter den Auswirkungen des niedrigen Ölpreises gelitten und sehr kleine Volumen verzeichnet. Die guten Aussichten für die Wirtschaftsindikatoren sollen die Nachfrage auch 2018 auf einer relativ hohen Niveau halten. Der Umschlag soll um 4,8 % wachsen. Der Containerschiffsverkehr soll allerdings im nächsten Jahr um 5,8 % wachsen.

Druck auf Raten bleibt bestehen

Allerdings war die höhere Nachfrage bislang nicht in der Lage, den Fall der Spotfrachtraten aufzuhalten, der SCFI ist seit Ende Juli um 23 % gefallen. Die Reedereien müssen daher 2018 ein Auge auf die 2018 in den Markt kommende neue Tonnage haben, die den Druck auf die Raten erhöghen wird. Insgesamt 1,72 Mio. TEU sollen 2018 an Kapazität dazukommen, 2017 waren es 1,25 Mio. TEU. Im nächsten Jahr sollen 80 % der Neukapazität aus den Segmenten ünber 10.000 TEU kommen. Damit wird vor allem Druck auf die Langstrecken zunehmen.