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Im Zuge ihrer Flottenerneuerung will die iranische Staatsreederei IRISL 49 Schiffe durch Neubauten ersetzen und sich mit neuen Diensten im Markt behaupten.

Vor dem Zustandekommen des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), dem »Atom-Deal« mit dem Iran, transportierte IRISL [ds_preview]rund 85 % der gesamten Im- und Exportladung des Landes. Seit der Aufhebung der Internationalen Sanktionen gegen den Iran kann IRISL nun auch wieder zuvor unzugängliche Regionen anlaufen. Die Öffnung des iranischen Marktes brachte der Reederei viel Aufmerksamkeit und attraktive Geschäfte, allerdings ist damit auch die Zahl der Wettbewerber gewachsen, die sich die Chancen in Iran nicht entgehen lassen wollen. 17 internationale Reedereien operieren mittlerweile wieder in iranischen Gewässern. Man müsse etwas tun, um wettbewerbsfähig zu bleiben, meint Amir Saman Torabizadeh, IRISL Deputy Director.

IRISL Deputy Director Amir Saman Torabizadeh
IRISL Deputy Director Amir Saman Torabizadeh (Foto: IRISL)

Im ersten Quartal 2018 sollen neue Schiffe zur IRISL-Flotts stoßen. Mit moderner Technologie an Bord, besonders was den Kraftstoffverbrauch angeht, und angesichts ihrer Kapazität sehe man große Chancen im Markt. Mit großen Schritten – neuen Schiffen und neuen Diensten – wolle man nun schnellstmöglich wieder in den Markt kommen und sich behaupten wie zur Zeit vor den Sanktionen. In naher Zukunft soll daher ein neuer Containerdienst zwischen Asien und Europa starten, so Torabizadeh.

49 neue Schiffe

IRISL verfolgt einen Fünfjahresplan bei der Flottenentwicklung. 49 Schiffe sollen bis 2022 durch Neubauten von »heimischen und ausländischen« Werften ersetzt werden. Finanziert werden die Neubauten mit Krediten u.a. in China und Südkorea.

Für 650 Mio. $ baut Hyundai Heavy Industries (HHI) für IRISL vier 14.400-TEU-Einheiten und sechs Produktentanker mit je 50.000 dwt. IRISL betreibt eine Flotte von 152 Schiffen, die Containerkapazität liegt nach eigenen Angaben bei 96.383 TEU. Im Alphaliner-Ranking der größten Linienreedereien werden die Iraner auf Platz 21 geführt.

Bei IRISL herrscht Zuversicht

Im ersten Halbjahr habe es Zeichen für ordentliches Wachstum des Welthandels gegeben, so Torabizadeh. Damit habe sich auch die Situation für die Schiffahrt geändert, das zeige sich auch an den entsprechenden Indizes. Angesichts der Performance von IRISL im vergangenen Jahr im Vergleich mit anderen Reederein könne man von signifikanten Erfolgen sprechen. Während andere Containerlinienreedereien 2016 Verluste eingefahren hätte, habe IRISL einen »akteptablen Gewinn« vor allem in den Bereichen Massengut und Stückgut verzeichnen können, so Torabizadeh.

Ein Teil der der Entwicklungs- und Expansionsaktivitäten der Reederei zielen auch auf den Offshore-Sektor. Auch dafür muss zunächst das Kapital erhöht werden, es bedarf noch der Zustimmung der Shareholder. Auch den Multimodalsektor entwickelt IRISL, in mehrere hundert neue Eisenbahnwaggons wurde investiert. »Was unsere Logistikdienstleistungen angeht, werden unsere Aktivitäten um 100 % vergrößert«, so Torabizadeh.