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In einer Studie zur Treibhausgas-Debatte der IMO werfen die Lobbyismus-Beobachter InfluenceMap Schifffahrtsverbänden vor, bei der UN-Organisation aggressive Lobby-Arbeit gegen die Pläne zur Verlangsamung des Klimawandels zu betreiben. Das WSC wehrt sich nun.

Gennant werden in dem[ds_preview] Bericht die International Chamber of Shipping (ICS), BIMCO und das World Shipping Council (WSC). Sie hätten sich dafür eingesetzt, eine Reduktion von Treibhausgasen aus der Schifffahrt bis 2023 zu verzögern und verbindliche Ziele abgelehnt. Auch ambitioniertere Energieeffizienzstandards sowie CO2-Abgaben würden bekämpft. In der letzten Sitzung des IMO MEPC seien 31 % der Mitgliedstaaten teils durch Wirtschaftsvertreter repräsentiert worden.

Das festhalten an alten, CO2-Intensiven geschäftsmodellen und die Intransparenz trotz oft gegenteiligen Investoreninteressen sei in der Schifffahrt besonders stark ausgeprägt. Die Beobachter sprechen gar von einer »Kaperung« der IMO durch die maritime Branche.

WSC widerspricht

Das WSC wehrt sich nun in einer Stellungnahme. Entgegen den Darstellungen von InfluenceMap habe das WSC konkrete Vorschläge für kurz- und langfristige CO2-Ziele gemacht. Im April habe man an der Vorlage MEPC 71/7/4 mitgewirkt, die drei Kernansätze zur CO2-Reduktion vorschlägt.

So wolle man ein International Maritime Research Board einsetzen, mit dem Mandat, die Entwicklung neuer Antriebskonzepte, Energieerzeugung, Treibstoffe und Schiffsdesigns zu steuern und zu fördern. EEDI-Standar sollen regelmäßig geprüft und angepasst werden, um die Weltflotte vermehrt durch kohlenstoffeffiziente Tonnage zu ersetzen. Investitionen in effizienzsteigernde Technologien soll zudem Emissionen reduzieren.

Zudem sei die Darstellung von InfluenceMap, dass die Klimaziele von Paris gesetzlich bindend seien, falsch. Konsequenzen müsse kein Staat fürchten, der sie nicht einhalte. Im Gegensatz dazu seien IMO-Richtlinien wie EEDI und Fuel Consumption Reporting verbindlich. Man rufe angesichts der technischen und politischen Komplexität alle Parteien auf, den Fokus auf das Finden praktikabler und effektiver Lösungen zu richten.