Spotmarkt Woche 43: Öl- und Tankermärkte ziehen weiter an

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Das anziehende Wachstum der Weltwirtschaft kurbelt die Nachfrage nach Erdöl stärker an als erwartet. Das erfreut Produzenten und Verfrachter gleichermaßen.

Darauf deuten steigende Weltmarktpreise und auch eine erhöhte Befrachtungsaktivität im Tankergeschäft hin. Diese Woche setzt[ds_preview]en die Fracht- und Charterraten in dem Sektor ihren Anstieg auf den meisten Routen fort. Für Supertanker der VLCC-Klasse verbesserte sich im Wochenverlauf das Einnahmenniveau im Spotgeschäft ex Mittelost-Golf nach Fernost um 600 auf 29.300 $/Tag.

Für Verschiffungen von Westafrika nach Asien stiegen die Tageserträge um 1.800 auf durchschnittliche 27.000 $/Tag. Schiffsmakler berichten, dass die Charternachfrage für VLCC nach einer kurzen Verschnaufpause wieder kräftig zugenommen habe, was bei den Reedereien für große Zuversicht sorge.

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DHT-Tanker »Ann« (Foto: DHT)

Für Suezmaxe gab es in Westafrika noch steilerer Zugewinne: Ihr durchschnittlicher Tagesertrag auf Reisecharterbasis Richtung Europa kletterte um rund 3.600 auf 20.300 $/Tag. In der Mittelmeerfahrt, wo die Raten zuletzt am stärksten angezogen hatten, erzielten die Suezmaxe abermals eine leichte Verbesserung auf 31.600 $/Tag. Dank eines hohen Ladungszustroms verzeichneten auch die kleineren Aframaxe im Mittelmeer einen kräftigen Anstieg der Spoterträge um 12.000 auf 29.900 $/Tag.

Auf eine hohe globale Nachfrage nach Erdöl lassen auch sinkende Rohöl- oder Produktvorräte in wichtigen Regionen wie den USA, der europäischen ARA-Range sowie in China schließen. Die jüngsten Daten sorgten zusammen mit Spekulationen über eine Fortsetzung der Förderbeschränkungen der OPEC-Länder und Russlands im kommenden Jahr dafür, dass der Preis für die Nordseesorte Brent gestern auf ein Zweijahreshoch von 59,30 $/Fass kletterte.

Kein Raten-Wachstum im Dry-Bulk-Markt

Klaveness vessel Balboa
Photo: Klaveness

An den Dry-Bulk-Märkten war der Ratentrend diese Woche hingegen seitwärts bis etwas schwächer. Den Eignern von Capesize-Bulker gelang es nicht, die Frachten und Charterraten weiter anzuheben. Das durchschnittliche Ratenniveau im Zeitcharter-Trip-Geschäft blieb stabil bei rund 22.200 $/Tag, allerdings mit leicht verbessertem Trend zum Wochenende. In den chinesischen Häfen haben sich die Zustände nach den wetterbedingten Einschränkungen der vergangenen Woche wieder normalisiert, wodurch sich die Tonnagesituation im Pazifik etwas entspannt haben soll.

Die Raten der Panamax-Bulker gerieten hingegen aufgrund nachlassender Anfragen weltweit unter verstärkten Druck. Ihr durchschnittliches Ertragsniveau gab um 700 auf rund 12.500 $/Tag nach. Für Supramaxe und Handysize-Bulker blieb der Spotmarkt in etwa stabil bei 11.800 und 10.100 $/Tag.

Gemischtes Bild im Containermarkt

Die Zeitcharterraten der Containerschiffe wiesen laut New ConTex in den kleineren Klassen unterhalb von 3.000 TEU eine stabile oder leicht steigende Ratentendenz auf. Für klassische Panamax-Typen und Postpanamax-Typen sackte das Marktniveau weiter ab. Der Londoner Makler Howe Robinson stufte seine Marktbewertungen für Schiffe mit Behälterkapazitäten von rund 8.500 und 6.500 TEU bereits zur Wochenmitte um 4,6% sowie um 7,7% herab. (mph)