Mariko, LNG, Terminal, Wilhelmshaven
Foto: Mariko
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Das Ergebnis war schon seit zwei Wochen bekannt, die Rahmenbedingungen für ein LNG-Importterminal sind in Wilhelmshaven am besten. Jetzt wurden Details der Potentialanalyse in Leer vorgestellt.

Die Untersuchung »LNG-Infrastruktur an der deutschen Nordseeku?ste unter Betrachtung [ds_preview]besonders geeigneter Standorte« belege die wachsende Bedeutung von verflu?ssigtem Erdgas (LNG) fu?r den Erdgasmarkt, als langfristige Option fu?r den Import von regenerativ erzeugtem Erdgas und als Treibstoff fu?r Schiffe und den Schwerlastverkehr, heißt es in einer heutigen Mitteilung vom Mariko.

Modell der neuen Multifuel-Bunkeranlage von PitPoint.LNG
Rotterdam macht es vor: Modell der neuen Multifuel-Bunkeranlage von PitPoint.LNG. Quelle: PitPoint.LNG

Beteiligt waren auch die Merkel Energy GmbH, CPL, Nautitec, Norconsult und GasplanFasold. Damit seien steigende Risiken fu?r die Wettbewerbsfähigkeit des Erdgases, die Versorgungssicherheit und den deutschen Erdgas-Handelsmarkt nicht auszuschließen. Deutschland sollte als Industrieland und großer »Player« Welthandel ein Importland fu?r LNG sein, fordert Felix Jahn, Geschäftsfu?hrer der IHK fu?r Verkehr, Häfen und Schifffahrt.

Die EU Kommission legt ihren Mitgliedsländern nahe, LNG-Importterminals zu schaffen, um ihre Versorgung zu diversifizieren, berichtet Jahn. Als idealer Standort wird in der Studie Wilhelmshaven identifiziert. Der Hafenstandort habe gegenu?ber anderen Standorten klare Vorteile: »Wilhelmshaven ist aufgrund seiner geographischen Lage, der nautischen Rahmenbedingungen sowie der Gasnetzanbindung inklusive der Kavernenkapazitäten am besten dafu?r geeignet, ein LNG Importterminal zu errichten«, erläutert John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung.

Besonders ein LNG-Terminal basierend auf der FSRU-Technologie (Floating Storage and Regasification Unit) wu?rde durch niedrige Investitionskosten und schnelle Bauzeiten einen wirtschaftlich attraktiven und wettbewerbsfähigen Service ermöglichen. Mariko-Geschäftsführerin Katja Baumann ergänzte, dass ein solches Terminal auch dazu dienen wu?rde, die in den nächsten Jahren steigende Zahl von gasbetriebenen Schiffen in Deutschland zu wettbewerbsfähigen Preisen zu versorgen.

Steigender Bedarf für Bunker-Infrastruktur

Der Anteil der Hafenanläufe solcher Schiffe nimmt, so die Einschätzung von Heiko Wenzel, Geschäftsfu?hrer der CPL, an den untersuchten Standorten bis 2030 kontinuierlich zu. Insgesamt steige die Nachfrage auf rund. 176.000 t LNG je Jahr. Die größte Kraftstoffmenge wird u?ber Bunkerschiffe abgewickelt, etwa drei Viertel mit Einzelbedarfen von u?ber 500 t. Die meisten Tankvorgänge werden allerdings im Segment bis 200 t als Truck-to-Ship-Bebunkerung stattfinden.

Eigene Geschäftsstelle geplant

Die Herausgeber der Studie, die Mariko GmbH, die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, der Maritimen Strategierat Weser-Ems und die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung planen nun nächste Schritte, um das identifizierte Potenzial zu heben. In diesem Zusammenhang möchte das Konsortium eine »Geschäftsstelle LNG Infrastruktur« einrichten, um die Realisierung einer LNG-Import- Infrastruktur weiter voranzutreiben.