An den Bulker- und Tankermärkten ging es diese Woche weiter bergauf. Der Containerschiffs-Zeitchartermarkt bietet hingegen ein gespaltenes Bild.
Trotz der stärker als erwarteten Zuwächse im Weltcontainerumschlag kommt der Containerschiffsmarkt jetzt unter Druck. Aufgrund der sais[ds_preview]onalen Abschwächung der Verkehrsmengen ab diesem Monat fällt es Großcontainerschiffen ab 5.500 TEU (»Postpanamax«) jetzt deutlich schwieriger, kurzfristig Beschäftigung bei den Linienreedereien zu finden.
Bislang sind es nur wenige Einheiten, die in Spot-Position gelaufen sind. Trotzdem hat sich diese Woche ein deutlicher Effekt auf das Ratenniveau bemerkbar gemacht, vor allem in den Segmenten um 6.000 sowie 8.000 TEU. So hat CMA CGM die ‚GSL Tianjin‘ mit einer Behälterkapazität von 8.063 TEU für drei bis acht Monate zu einer Tagesrate von nur 13.000 $ eingechartert. Wie der an der New Yorker Börse gelistete Eigentümer Global Ship Lease, an dem CMA CGM selbst beteiligt ist, mitteilte, soll das Schiff kommende Woche nach Rücklieferung aus einer OOCL-Charter der französischen Linie angeliefert werden.
Vorherige Periodenabschlüsse für ähnliche große Schiffe wie die »Conti Annapurna« waren noch zu über 17.000 $/Tag getätigt worden. Auch Eigentümer von Schiffen der 6.000-TEU-Klasse müssen inzwischen deutlich Abstriche machen. Maklerangaben zufolge sicherten sich asiatische Charterer diese Woche zwei Einheiten zu 13.250 bis 13.350 $/Tag für kürzere flexible Perioden im Fernost-Indien-Trade. Die »Los Angeles Trader«(6.039 TEU, Bj. 2007) soll für fünf bis acht Monate an Wan Hai Lines und die »E.R. Kobe« (5.992 TEU, Bj. 2001) an NYK Line gegangen sein. Vergangenen Monat hatte ein ähnliches Schiff bei Hapag-Lloyd im Atlantik noch 15.000 $/Tag bekommen.
Recht hohe Aktivität herrschte diese Woche offenbar im Panamax-Segment, wo mehr als ein halbes Dutzend Schiffe für mittlere Perioden von mindestens vier oder sechs Monaten aus dem Markt gingen. Die geschlossenen Raten pendelten zwischen oberen 7.000 und hohen 8.000 $/Tag, die Spitzensätze wurden für Beschäftigung im Atlantik gezahlt.
Aufwärts ging es dafür für Feederschiffe mit Behälterkapazitäten von 1.700 TEU. Nach mehreren Wochen hoher Nachfrage verbesserte sich das durchschnittliche Ratenniveau für Einheiten mit Ladegeschirr laut ConTex diese Woche um 1,7% auf fast 8.300 $/Tag bei zwölfmonatiger Laufzeit.
Höhere Charterraten in Trockenfrachtmärkten
An den Trockenfrachtmärkten gelang es den Reedern, die Frachten und Charterraten teilweise deutlich hochzutreiben. Im Capesize-Segment stieg das durchschnittliche Ratenniveau im Zeitcharter-Trip-Geschäft bei hoher Aktivität vor allem im Verkehr zwischen Westaustralien und China um über 10% auf 22.145 $/Tag. Panamax-Bulker verbesserten sich, u.a. dank hoher Transportnachfrage für Kohleladungen ex Indonesien, um 2,5% auf durchschnittlich 13.223 $/Tag. Für Supramaxe und Handysize-Bulker kletterten die Spoterträge um 5% bzw. 4% auf 12.550 und 9.954 $/Tag.
Für Tanker-Reedereien brachte die Woche weitere Verbesserungen in der Rohölschifffahrt, auch wenn dem Markt im VLCC-Segment ab Donnerstag etwas die Puste ausging. Steile Verbesserungen erzielten die Suezmax-Tanker dank sehr knapper Tonnageverfügbarkeit in Folge einer hohen Befrachtungsaktivität im Mittelmeer. Das Ertragsniveau auf der Spot-Route Westafrika-Europe kletterte von 13.800 auf 16.300 $/Tag und in der Mittelmeerfahrt von 21.600 auf 30.000 $/Tag.