Spotmarkt Woche 41: Tankermarkt ist wieder erwacht

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Die Entwicklung an den Seefrachtmärkten war diese Woche allgemein positiv. Die Spotraten für Rohöltanker und auch für die meisten Bulkertypen zogen merklich an.

Nach dem Ende der Golden Week in Fernost zeigen sich die Chartermärkte wieder in guter Form – vor allem für Rohöltanker[ds_preview], denen angesichts steigender Heizölverbräuche auf der nördlichen Halbkugel jetzt die Hochsaison ins Haus steht. Im VLCC-Segment verzeichneten Schiffsmakler diese Woche außerordentlich hohe Befrachtungsaktivität auf den meisten Routen. Obwohl viele Charterer zu Kompromissen bei den Anlieferdaten für Schiffe bereit sind, herrscht in wichtigen Regionen wie dem Mittelostgolf plötzlich ein Mangel an moderner Tonnage. Folglich schoss der durchschnittliche Spotertrag für VLCC bei Reisechartern aus dem Golf heraus nach Fernost um fast ein Drittel auf rund 29.100 $/Tag. Der Markt in Westafrika tendierte ebenfalls fester: Die Spoteinnahmen für Reisen von dort nach China zogen um rund 15 % auf 23.600 $/Tag an.

Für Suezmaxe ging es ebenfalls aufwärts, besonders im Mittelmeer, wo viele kleinere Ladungen übrig blieben, die mangels Verfügbarkeit von Aframaxen nicht abgefahren werden konnten. Das Einnahmenniveau im Spotgeschäft für Suezmaxe dort kletterte um rund ein Viertel auf 21.800 $/Tag. Aframaxe verzeichneten im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer sogar ein Plus von rund einem Drittel auf 30.200 $/Tag. Für Schwung auf der Nachfrageseite sorgt Maklern zufolge u.a. der portugiesische Ölkonzern Petrogal mit einem größeren Verschiffungsprogramm aus dem Mittelmeer heraus.

Hohe Raten für Panamax-Bulker

An den Trockenfrachtmärkten zeigte die Ratentendenz für alle Größenklassen außer Capesize-Bulkern, deren durchschnittliche Zeitcharter-Trip-Raten um 2 % auf gut 20.000 $/Tag sank, mehr oder weniger deutlich nach oben. Den größten Sprung legten Panamax-Bulker hin, die von hohen Kohlen- Getreideverschiffungen im asiatisch-pazifischen Raum und einer weiterhin robusten Tonnagenachfrage im US Golf und an der Ostküste Südamerikas profitierten. Ihre Durchschnittsrate stieg im Wochenverlauf um 14 % auf über 12900 $/Tag. Für Supramaxe und Handysize-Bulker belebten sich die Geschäfte nach der Golden Week ebenfalls wieder. Ihr Ratenniveau verbesserte sich um 10 % bzw. 6 % auf 11.949 $/Tag und 9.543 $/Tag.

Am Zeitchartermarkt für Containerschiffe konnten die Reeder die Mieten für kleinere Schiffe unter 4.000 TEU stabil halten und zum Teil sogar leicht anziehen. Für Panamax- und konventionelle Postpanamax-Typen gab es leichte Einbußen. Das Ratenniveau für Zwölfmonatsperioden für Baby-Panamaxe sank nach Einschätzung des ConTex-Panels um 2,5 % gegenüber der Vorwoche (auf 8.624 $/Tag). Und der Londoner Broker Howe Robinson stufte die Raten für Großcontainerschiffe mit 8.500 TEU Kapazität zur Wochenmitte um 4,2 % herab. (mph)