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Vor der Fusion mit Maersk streicht die Hamburg Süd jede zehnte Stelle in Hamburg. 131 der 1.100 Mitarbeiter, vor allem im operativen Geschäft, verlieren ihren Job.

Die Kürzungspläne wurden vom Vorstandschef der Reederei Ottmar Gast und seinem designierten Nachfolger Arnd Vespermann bei einer Betr[ds_preview]iebsversammlung am vergangenen Freitag bekannt gegeben. Demnach will der dänische Weltmarktführer Maersk laut übereinstimmenden Medienberichten vor allem im operativen und im Logistik-Bereich sparen und durch die Verlagerung von Teilen des Schiffsmanagements in die Konzernzentrale nach Kopenhagen Synergien heben.

Ende 2016 war der Verkauf von Hamburg Süd an Maersk von der Oetker-Gruppe besiegelt worden. Als Kaufpreis für das Reedereigeschäft einschließlich von 189 Schiffen, darunter 48 im eigenen Besitz, wurden damals rund 3,7 Mrd. € kolportiert. Die Fusion soll nach der Zustimmung aller Wettbewerbsbehörden bis Jahresende vollzogen werden.

Maersk-Chef Søren Skou hatte schon damals davon gesprochen, durch die Übernahme bis zu 320 bis 365 Mio. € pro Jahr einsparen zu können. Der Jobabbau in Hamburg ist wohl Teil dieses Vorhabens. Außerdem sollen, so heißt es, durch den Zusammenschluss operative Ausgaben gesenkt und die Auslastung der Maersk-eigenen Terminals verbessert werden.

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Die Schiffe der Hamburg Süd gehen in der Maersk-Flotte auf (Foto: Hamburg Süd)

Gerade die letzte Aussagen befeuert Spekulationen, wonach die Übernahme auch Auswirkungen auf Schiffsanläufe und den Umschlag im Hamburger Hafen haben könnte. Hamburg Süd ist Kunde am Burchardkai der HHLA. Maersk hält über die Konzerntochter APM Terminals Beteiligungen an sogenannten »dedicated« Terminals in Rotterdam (APMT) sowie gemeinsam mit dem HHLA-Konkurrenten Eurogate in Bremerhaven (NTB) und am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven (CTW). Marktbeobachter halten es daher für möglich, dass die Dänen bestrebt sein könnten, bevorzugt die eigenen Kapazitäten auszulasten und weniger Schiffe nach Hamburg zu schicken.