Stabwechsel für Europas Kampf gegen Piraten

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Der Brite Charlie Stickland wird neuer Kommandeur für die EU-Mission »Atalanta« zur Bekämpfung der Piraten vor Ostafrika. Er löst Rob Magowan ab.

Stickland war erst vor wenigen Tagen zum Generalmajor ernannt worden. Zum 7. November soll er seinen neuen Posten antreten. Von der im[ds_preview] britischen Northwood ansässigen Kommandozentrale wird er die Geschicke der EU-NavFor-Mission »Atalanta« leiten, die trotz des sehr starken Rückgangs noch immer am Golf von Aden aktiv ist und somalische Piraten bekämpft.

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Rob Magowan (Foto: Atalanta)

Die Mission hat nach wie vor große Bedeutung für die internationale Handelsschifffahrt. Zwar konnte die Piraterie vor Ort massiv eingedämmt werden, weshalb man auch andere Ziele wie die Unterbindung von Drogenschmuggel verfolgen kann. Dennoch will die EU ihre Einheiten – anders als die NATO – noch nicht abziehen, weil man ein Wiederaufflammen der Attacken unbedingt vermeiden will. Zudem ist die somalische Regierung nach wie vor nicht in der Lage, ihre eigene Küste effektiv zu schützen. Das gilt zum Teil zwar auch für andere Regionen wie Nigeria und Westafrika, wo zuletzt Seeleute von einem Schiff der Hamburger Reederei Peter Döhle entführt worden waren. Im Golf von Guinea setzt man allerdings weniger auf eine eigene Mission ausländischer Marine-Verbände als vielmehr auf eine organisatorisch-koordinative Unterstützung der Anti-Piraterie-Bemühungen.

Stickland ist – gemeinsam mit den politischen und militärischen Führungsebenen der EU – für die Planung und Koordination der Einsätze vor Ostafrika zuständig. Dafür bringt er umfangreiche militärische Erfahrungen mit. So war er seit seinem Eintritt in die Royal Marine 1987 unter anderem in Nordirland, Hongkong , Irak und Afghanistan aktiv. Stickland ersetzt auf dem Posten des »Operation Commander« den ebenfalls britischen Generalmajor Rob Magowan. Er war im Sommer 2016 zum Leiter der »Atalanta«-Mission ernannt worden.