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Die Bremerhavener Lloyd Werft steht kurz vor dem Abschluss der Umbauarbeiten an der »Crystal Symphony«. Am Freitag wird zudem mit der »Polarstern« der nächste Gast erwartet. 

Die Arbeiten an dem 238 m langen und nur noch rund 850 Passagiere fassenden Kreuzfahrtschiff »Crystal Sym[ds_preview]phony« im großen Kaiserdock 2 sind nunmehr fast abgeschlossen, das Schiff hat wieder Wasser unter dem Kiel. Bereits an diesem Sonntag soll der 1995 in Finnland von der Wärtsilä-Werft abgelieferte Fünf-Sterne-Kreuzer der amerikanischen Reederei Crystal Cruises mit einem frischen Farbanstrich wieder Kurs auf die portugiesische Hauptstadt Lissabon nehmen. Dort steht am 21. Oktober die erste planmäßige 15-Nächte-Reise nach dem Umbau in Richtung Mittelmeer auf dem Programm. Anders als auf der Hinreise werden aber auf der Rückreise nach Portugal keine Mitarbeiter der Lloyd Werft mehr mit an Bord sein.

Umfangreicher Umbau

Crystal Symphony, Lloyd Werft
Foto: Eckardt

Neben den regulären Wartungsarbeiten erhielt das Schiff während des rund vierwöchigen, mehrere Millionen Euro teuren Umbaus nicht nur zwei neue Restaurants, auch die technischen Voraussetzungen für kostenloses WLAN an Bord werden geschaffen. Zudem wurde jede Kabine mit ultradünnen 42-Zoll-Bildschirmen ausgerüstet. Einige bisherige kleinere Kabinen auf Deck 9 wurden in luxuriöse Penthouse-Suiten mit Butler-Service umgebaut. Insgesamt entstanden so 40 neue Suiten mit einer Größe zwischen 34 und 45 m², so dass die Passagierkapazität von 922 auf 848 Gäste reduziert wurde.

Auftrag aufgeteilt

Dabei wurde der Auftrag aufgeteilt. Die seit 2016 zu 100 % zur Genting-Gruppe gehörende Lloyd Werft war für die schiffbaulichen Tätigkeiten und die gesamte logistische Abwicklung verantwortlich. Der Innenausbau wurde direkt von Crystal Cruises und seinen Partnerfirmen durchgeführt. Schon im Jahr 2015 hatte Genting die amerikanische Luxusreederei mit aktuell zwei Hochseekreuzfahrtschiffen von der japanischen Reederei Nippon Yusen Kaisha übernommen. Wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mitteilte, liefen die Umbauarbeiten bei diesem ersten konzerninternen Auftrag von Seiten der Lloyd Werft sehr positiv ab.

»Polarstern« auf dem Weg

Polarstern, AWI
Die Polarstern in arktischen Gewässern (Foto: AWI)

Doch kaum wird die »Crystal Symphony« die Seestadt verlassen, wartet schon weitere Arbeit für die Mitarbeiter der Lloyd Werft, denn die »Polarstern«, das Forschungsschiff des Alfred-Wegner-Instituts für Polarforschung (AWI) wird bereits an diesem Freitagabend,  für die zweite große, rund 10-wöchige Werftliegezeit in diesem Jahr erwartet.

Das Schiff hatte zuvor die Forschungsreise PS 109 entlang der Ostküste Grönlands beendet. Nach derzeitiger Planung wird das 118 m lange, größte deutsche Forschungsschiff Bremerhaven am 19. Dezember mit Kurs auf Kapstadt verlassen und erst Mitte Juni, nach Abschluss der Antarktis-Saison, wieder in ihrem Heimathafen festmachen. Seit ihrer Indienststellung am 9. Dezember 1982 hat die »Polarstern« inzwischen weit mehr als 1,5 Mio. sm zurückgelegt und gilt bis heute als eines der leistungsfähigsten Polarforschungsschiffe.