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Obwohl der Arbeitskampf beigelegt ist, muss mit Göteborg einer der wichtigsten Containerhäfen Skandinaviens einen massiven Umschlagrückgang um 28% hinnehmen.

Im dritten Quartal gingen nur noch 149.000 TEU über die Kaikanten des schwedischen Hubs, im Vergleich zum Vorjahr war das [ds_preview]ein Rückgang um 28%, wie die Hafenbehörde jetzt bestätigte. Damit war es das schlechteste dritte Quartal in der Geschichte des Containerumschlags in Göteborg.

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Magnus Kårestedt, CEO of the Port of Gothenburg (Photo: Port of Gothenburg)

Die Verantwortlichen haben keine eindeutige Erklärung für den Einbruch. Offenbar sind die umfangreichen Arbeitskämpfe und Streitigkeiten mit Gewerkschaften aus der ersten Jahreshälfte zumindest mitverantwortlich. Von Januar bis Juni hatte ein Streit zwischen den Hafenarbeitern und dem Terminalbetreiber APM einen Einbruch um 22% bewirkt.

Doch der Streit ist mittlerweile beigelegt. »Obwohl es also keine wirklichen Vorfälle mehr gab, mussten wir die herben Rückgänge verkraften. Ganz offensichtlich, dass wir noch immer nicht wieder das volle Vertrauen der Industrie zurückgewinnen konnten«, sagte der Hafen-CEO Magnus Kårestedt. Er verstehe die Bedenken und wünsche sich nun eine langfristige Lösung.

Regierung will Arbeitsrecht prüfen

Der Konflikt begann bereits im Mai 2016. Obwohl APM Terminals eine entsprechende Vereinbarung zur Verbesserung der Bedingungen unterzeichnet hatte, hielten die Gewerkschafter ihren Streik aufrecht. Es ging sogar soweit, dass sich die schwedische Regierung genötigt sah, eine Prüfung des nationalen Arbeitsrechts anzukündigen. Kårestedt begrüßt das: »Wenn man sieht, dass der Mediator aufgeben musste, weil die Hafenarbeiter jedes Angebot abgelehnt haben, ist der Vorstoß der Regierung sehr wichtig – nicht nur für Göteborg, denn auch andere Häfen haben mit diesem Problem zu kämpfen.

RoRo- und Fahrzeugumschlag wächst

Das zweite für den Hafen enorm wichtige Segment RoRo und Fahrzeuge entwickelte sich hingegen sehr positiv. Während im dritten Quartal 63.000 Neubau-Autos umgeschlagen wurden – ein Plus von 24%, stieg das RoRo-Geschäft um 9%.

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