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Erstmals soll an Bord eines Kreuzfahrtschiffes eine Brennstoffzelle zur Energieversorgung zum Einsatz kommen. Das System stammt von ABB und wird auf einem Schiff von Royal Caribbean installiert.

»Unser Ziel ist es, den Rauch aus den Schornsteinen zu verbannen«, sagt Harri Kulovaa[ds_preview]ra, Executive Vice President bei Royal Caribbean Cruises Ltd. (RCC). Dieses Pilotprojekt auf einem Neubau der »Icon«-Klasse (200.000 GT) zeige, dass die Brennstoffzellentechnologie jetzt Einzug in die Kreuzfahrtindustrie halten könne«, so Juha Koskela, Geschäftsführer von ABB Marine & Ports.

Das Potenzial von Brennstoffzellen werde bereits seit 25 Jahren beschrieben, »aber jetzt wird es zur Realität«. Die maritime Industrie habe das Potenzial dieser Technologie erkannt, die Emissionsfreiheit und hohe Effizienz garantiere.

ABB, BrennstoffzelleBrennstoffzellen erzeugen Energie durch Ausnutzung einer elektrochemischen Reaktion an der Grenzfläche zwischen Eletroden und der dazwischen liegen Elektrolytmembran. Verbrennungsprozesse finden dabei nicht statt, die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff wird direkt in Elektrizität und Wärme umgewandelt. Brennstoffzellen haben damit einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Verbrennungsmotoren.

»Bei ABB glauben wir, dass die nächste Schiffsgeneration elektrisch, digital und vernetzt sein wird. Die Brennstoffzellentechnologie entspreche genau diesem Anforderungsprofil. Wenn erneuerbare Energien zur Herstellung des Wasserstoffs genutzt würden, sei die gesamte Energiekette sauber und wirklich emissionsfrei.

Das Brennstoffzellen-System von ABB umfasst auch die Steuerungs-, Wandler- und Transformatorentechnik und hat eine Leistungsabgabe von 100 kW. Die Brennstoffzelle stammt von Ballard Power Systems. Die »Icon of the Seas« soll 2022 in Dienst gestellt werden.