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Der US-Finanzinvestor Cerberus kauft sich in deutsche Banken ein. Nach der Commerzbank ist es nun die Deutsche Bank. Folgt demnächst die HSH Nordbank?

Cerberus ist nach inoffiziellen Informationen unter den verbliebenen Bietern für die zum Verkauf stehende HSH Nordbank. Außerdem sind noch drei anglo-amerikanische Investoren im Rennen: Apollo Global Management, offenbar im Verbund mit J.C. Flowers, sowie Socrates Capital aus London, dem Vernehmen nach in Vertretung weiterer, bislang ungenannter Investoren.

Spätestens im Februar 2018 soll sich das Schicksal der HSH Nordbank in dem von der EU initiierten Privatisierungsprozess entscheiden und ein neuer Eigner gefunden sein. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein als Gesellschafter brüten derzeit über den »verbindlichen« Angeboten, die Ende Oktober eingegangen waren.

Unterdessen ist Cerberus, benannt nach dem dreiköpfigen Höllenund aus der griechischen Mythologie, andernorts auf Einkaufstour. Im Sommer war der US-Finanzinvestor bereits bei der Commerzbank eingestiegen und ist seither mit 5% der Anteile zweitgrößter Aktionär.

Nun wurde eine Beteiligung von 3% an der Deutschen Bank im Wert von fast 1 Mrd. € gekauft. Zu den Beweggründen für das Investment wurde zunächst nichts bekannt. Analysten spekulierten aber prompt über eine mögliche Fusion der beiden Geldinstitute. Denn auch die Investmentbank Morgan Stanley hat sich mittlerweile knapp 7% an der Deutschen Bank gesichert – womöglich im Auftrag eines »aktivistischen« Investors.

Cerberus seit längerer Zeit am deutschen Bankenmarkt interessiert. So hatte die von Cerberus kontrollierte österreichische Bank Bawag in diesem Jahr bereits die kleine Südwestbank aus Stuttgart übernommen. Auch mit einer Übernahme der Postbank hatte sich Cerberus früher bereits beschäftigt: Die Pläne hatten sich allerdings zerschlagen, weil die Deutsche Bank damals einen zu hohen Preis für ihre Tochter gefordert haben soll.