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Die Sondierung eines Hafenbereichs im Neuen Binnenhafen in Emden in den letzten Wochen hat 17 Verdachtspunkte ergeben. Ab Montag bis voraussichtlich Mitte Dezember wird das Areal geräumt.

Mit einer Sonde habe man das Areal untersucht. »Die magnetischen Echos zeigen uns Metallteil[ds_preview]e in einem gewissen Spektrum an. Denen werden wir jetzt sozusagen auf den Grund gehen«, erklärt Projektleiterin Bärbel Amman von Niedersachsen Ports. Ob es sich bei den Funden um Kampfmittel handelt oder schlicht um Schrott-Teile, kann erst im Verlauf der Räumarbeiten eindeutig festgestellt werden.

Im Einsatz sind in den nächsten Wochen ein Arbeitsschiff sowie Taucher der Fachfirma BITEK Bergungsdienst. Die Arbeiten erfolgen laut Niedersachsen Ports in enger Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen.

Vorbereitung für Baggerung

Die Kampfmittelräumungen sind vorbereitende Arbeiten für anstehende Baggerungen. Eine Dockgrube muss von 35 auf 50 m erweitert und dadurch optimiert werden. Sie wird von Niedersachsen Ports für den regelmäßigen Austausch der Tore an der Großen Seeschleuse genutzt. Die Baggerungen sowie ein erneuter Torwechsel sind für das erste Quartal 2018 geplant.

Auf die Stadt und den Hafen Emden wurden ab 1940 mehr als 80 Luftangriffe geflogen. Allein am 6. September 1944 warfen alliierten Flugzeuge in mehreren Wellen ca. 1.500 Sprengbomben, 10.000 Brandbomben und 3.000 Phosphorbomben ab. Noch immer liegen nicht detonierte Bomben und Sprengmittel im Boden.
Zur Vorbereitung von Bauarbeiten im Grund werden immer Luftbildauswertungen angefordert, falls es noch keine Freigabe gibt. Oftmals kommen diese Luftbildauswertungen zu dem Ergebnis, dass weitere Sondierungen erforderlich sind.