Print Friendly, PDF & Email

Die Deutsche Asset Management, eine Tochter der Deutschen Bank, steigt bei der italienischen Schlepp-Reederei Rimorchiatori Mediterranei (RM) ein.

Über einen Beteiligungsfonds erwirbt die Deutsche AM 35% der Anteile an der Rimorchiatori Mediterranei (RM), dem führenden Anbieter f[ds_preview]ür Schleppdienste in den italienischen Häfen. Die restlichen 65% behält die RM-Muttergesellschaft Rimorchiatori Riuniti S.p.A. (RR), teilte das Unternehmen mit.

RM, gegründet 1922 in Genua, entstand aus dem Zusammenschluss kleinerer Firmen und ist heute im Besitz der Familien Gavarone and Delle Piane. Nach eigenen Angaben ist die Reederei führend in der Hafen-Schleppassistenz, ist aber auch in der Schifffahrt (Offshore, Tanker, Bulker, Container) und im Shipmanagement aktiv. Mit 100 Schleppern sei man die Nr. 1 in Italien und die Nr. 2 (nach Boluda) im Mittelmeer. 2016 lag der Umsatz bei 110 Mio. €.

Rimorchiatori Mediterranei, RR, Deutsche Asset Management
Source: Rimorchiatori Mediterranei

Mit dem Verkauf der 35%-Beteiligung an die Deutsche Bank-Tochter soll die Expansion des Unternehmens über organisches Wachstum oder auch Übernahmen finanziert werden, heißt es. Ein Preis der Transaktion wurde allerdings nicht genannt. Zuletzt war 2014 ein 50%-Anteil an Gesmar (Ravenna) übernommen worden, um die Präsenz in der Adria zu stärken.

Auf Europas Schlepper-Markt herrscht ein erbitterter Verdrängungswettbewerb mit einer zunehmenden Konsolidierung. »Geld verdient derzeit niemand«, sagte jüngst Walter Collet nach der Übernahme von Bugsier durch Fairplay Towage. Ende 2016 hatte bereits die spanische Boluda die URAG (Bremerhaven) und Lütgens & Reimes (Hamburg) von der Linnhoff-Gruppe übernommen. Der Wettbewerb in der Nordrange wird derzeit durch die »großen Vier« Kotug-Smit (Boskalis), Svitzer (Maersk), Boluda und Fairplay dominiert.

Deutsche Assetmanagement, Deutsche Bank, Rimorchiatori Riuniti
Photo: RR

»Es ist uns nicht leicht gefallen, einen neuen Partner an Bord zu nehmen«, räumte Gregorio Gavarone, CEO bei RR and Präsident der RM. »Wir sind aber überzeugt davon, dass unser künftiger Erfolg von Skaleneffekten, transparenten Unternehmensstrukturen und einer ausreichenden Investitionskraft abhängen wird.«

Dafür sei die Deutsche AM mit ihrer Kompetenz im Fondsmanagement und – über den Geschäftsbereich Infrastruktur – auch im Hafengeschäft der geeignete Partner, so Gavarone.

»Wir sehen erhebliche Wachstumspotenzial«, bestätigte Hamish Mackenzie, Head of Infrastructure bei der Deutschen AM. Man wolle Rimorchiatori dabei unterstützen, die Nr. 1 im Mittelmeer-Raum zu werden. Die Beteiligung sei das zweite Engagement in Italien und die insgesamt vierte Investition aus dem Fonds PEIF II heraus.

Mit rund 710 Mrd. € an verwaltetem Kapital (30. September 2017) gehört die Deutsche Bank-Tochter Deutsche Asset Management zu den weltweit führenden Vermögensverwaltern. Infrastruktur-Investments (Transport, Versorgung, Telekommunikation) werden seit 1992 getätigt – derzeit sind Vermögenswerte in Höhe von 18,4 Mrd. € unter Verwaltung.

Fürs kommende Jahr ist ein Börsengang geplant. Die Deutsche Bank will eine Minderheitsbeteiligung von 25% an die Börse bringen. Das Paket könnte bis zu 2 Mrd. € wert sein.