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In Korea gibt es Bedenken gegen die Übernahme von Deutschlands zweitgrößter Linienreederei Hamburg Süd durch Maersk. Die Wettbewerbsbehörde fordert ein Ausstieg aus bestehenden Allianzen.

Die »Fair Trade Commission« (FTC) hatte die geplante, 4 Mrd. $ schwere Transaktion in den vergangenen Monaten intensiv geprüft. Nun kamen die Koreaner zu dem Schluss, dass der freie Markt auf einigen Routen unverhältnismäßig stark eingeschränkt werden würde, wenn Hamburg Süd in der jetzigen Form vom dänischen Branchenprimus geschluckt werden würde. Dabei geht es um Linien auf den Routen Fernost-Mittelamerika/Karibik und Fernost-Südamerika.

Für die Routen nach Mittelamerika müssen Hamburg Süd und Maersk daher erstens aus bestehenden Allianzen und Kooperationen aussteigen, fordert die FTC laut einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Zweitens dürften darüber hinaus keine Kooperationen auf den Routen nach Südamerika/Westküste verlängert werden.

Grünes Licht aus Brasilien und China

Dem Vernehmen nach haben die beiden Carrier bereits signalisiert, die Vorgaben erfüllen zu wollen. Maersk hatte im April die Genehmigung der südkoreanischen Behörden beantragt. Dies ist für ausländische Unternehmen, die in Südkorea aktiv sein wollen, zwingend vorgeschrieben, sobald der potentielle Umsatz umgerechnet rund 18,4 Mio. $ übersteigt.

In anderen Staaten sieht man die geplante Übernahme offenbar nicht so kritisch. Aus China gab es bereits grünes Licht, auch die brasilianischen Behörden winkten die Transaktion ohne größere Auflagen durch.