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An den Hamburger Containerterminals startet die Initiative »Fuhre 4.0«, um den Verkehr zu entlasten. Mit einem speziellen Slot-System sollen Lkw die Terminals nur in einem abgestimmten Zeitfenster anfahren. 

Lkw dürfen die HHLA-Containerterminals Burchardkai, Altenwerder und Toll[ds_preview]erort sowie das Eurogate Container Terminal ab morgen nur noch anfahren, wenn sie für ihre Transporte spezielle Zeitfenster (Slots) gebucht haben. Das Slotbuchungsverfahren SBV ist Teil der Initiative Fuhre 4.0, mit der man »digitale Lösungen für einen intelligenten Containertransport« entwickeln will, teilte die HHLA mit. Bisher wenden vor allem Häfen in den USA sowie einige wenige Terminals in Europa, Fernost und Australien ähnliche Systeme für die Slotbuchung an.

Als einer der Gründe wird die wachsende Kapazität der Containerschiffe angegeben, die im Hamburger Hafen abgefertigt werden. Je mehr Ladung ein Schiff transportiert, desto mehr Lkw-Anläufe sind auf dem Terminal zu koordinieren. »Um das größere Verkehrsaufkommen besser im Voraus zu planen und Engpässe bei der Abfertigung zu vermeiden, wird die obligatorische Slotbuchung für Lkw-Transporte eingeführt. Ab 29. November müssen nun alle Lkw-Fahrer für ihren Containertransport ein gültiges Zeitfenster (Slot) buchen«, heißt es. Das automatisierte Verfahren wird von allen Hamburger Containerterminals gleichzeitig eingeführt.

»Dieser Schritt bedeutet eine neue Qualität unserer im Juni 2011 gestarteten Initiative Fuhre, die wir nun als Fuhre 4.0 weiterentwickeln.«

HHLA-Vorstandsmitglied Jens Hansen

Basis für das neue SBV ist die Vormeldung von Transportdaten über die Datenschnittstelle TR02. Diese Vormeldung ist bereits verpflichtend und enthält Angaben über die geplante Transportzeit. Sind zur gewünschten Zeit genügend Kapazitäten vorhanden, kann der Slot für den Lkw-Anlauf gebucht werden. Ansonsten soll das System automatisch das nächste freie Zeitfenster anbieten. »Auf diese Weise werden der Lkw-Transport und die Kapazität der Terminals aufeinander abgestimmt. Damit sollen Staus auf den Straßen im Hafen bzw. lange Wartezeiten auf den Terminals vermieden werden«, so die HHLA weiter.

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Quelle: HHLA

Bei Ankunft eines Lkw am Terminal wird die aktuelle Zeit mit dem gebuchten Slot verglichen. Der Slot umfasst immer eine volle Stunde, zum Beispiel von 8 bis 9 Uhr. Bei pünktlicher Ankunft wird der Transport planmäßig abgefertigt. Kann das vereinbarte Zeitfenster nicht eingehalten werden, muss der Transport vor der Ankunft des Lkws umgebucht werden. Ansonsten wird die Abfertigung nicht garantiert und erfolgt nur dann, wenn es die Auslastung zulässt. Bei erheblicher Abweichung vom Zeitfenster muss der Slot in jedem Fall vor Ankunft umgebucht werden. Weil die vorhandenen Parkplätze für die Abfertigung der angemeldeten Lkws und Sondertransporte benötigt werden, ist das Warten ohne Slot bzw. die Slotbuchung auf dem Terminalgelände nicht möglich.