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Singapur und Japan planen Machbarkeitsstudie zu gasbetriebenen Autofrachtern. Derweil setzt Toyota bei zukünftigen Schiffen bereits auf LNG

Es wird ernster für LNG, auch auf längeren Strecken. Bei einem Ministertreffen von Singapurs »Coordinating Minister for Infrastructure & Minister for[ds_preview] Transport« Khaw Boon Wan und Japans Transport- und Infrastrukturminister Keiichi Ishii wurde ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Eine Arbeitsgruppe soll die Thematik der LNG-Bunkerung vorantreiben, im Detail sind Analysen zur Tankkapazität und der nötigen Infrastruktur geplant. Dabei geht es vor allem um den Verkehr von Car Carriern zwischen den beiden Ländern. Geleitet wird sie von der japanischen Hafenbehörde sowie der Maritime and Port Authority von Singapur (MPA). Beteiligt sind unter anderem auch Japans »Big 3«, die Reedereien K Line, NYK und MOL.

Bereits heute ist in beiden Ländern schon eine Bebunkerung mit LNG möglich, allerdings vorwiegend per Lastwagen. Nun will man in die »nächste Phase« eintreten. Die Abmachung lässt nun ein umfassenderes Abkommen aus dem April 2017 konkret werden. Seinerzeit hatten die beiden Regierungen vereinbart, in den Bereichen Hafenplanung- und Management sowie technische Entwicklung im Hafen zusammenzuarbeiten.

»Singapur als der weltgrößte Bunkerhafen und Japan als der weltgrößte LNG-Importeur haben die Pflicht, sich an der Weiterentwicklung und der Verbreitung von LNG in der Schifffahrt entschieden zu beteiligen«, kommentierte Iishi.

Diese Gründe nennt auf Anfrage der HANSA auch die Reederei NYK. Das Potential speziell dieser beiden Länder sei besonders groß, zudem sei man selbst führend was LNG-Bunkerschiffe und das damit verbunde Bunkergeschäft angehe. 2015 hatte NYK den gasgetriebenen Schlepper »Sakigake« in Betrieb genommen, 2016 ging mit der »Auto Eco« im Joint Venture mit Wallenius Lines der erste LNG-betriebene Autofrachter in Fahrt. Zusammen mit ENGIE, Mitsubishi und Fluxys betreibt NYK seit 2017 das LNG-Bunkerschiff »ENGIE Zeebrügge«.Das Management verantwortet NYK Energy Transport.

Unter der Marke Gas4Sea wolle man das LNG-Bunkergeschäft nun weiter ausbauen, so die japanische Reederei. Man erwarte, dass letztlich die Umweltvorteile des Flüssiggases viele zum Umdenken bringen werde. Derzeit betreibt NYK 111 Autofrachter, zwei davon werden im Joint Venture UECC mit LNG betrieben. Die anderen an der Studie beteiligten Reedereien MOL und K Line standen nicht für einen Kommentar zur Verfügung.

Toyota setzt auf LNG

Währenddessen hat der Autohersteller Toyota angekündigt, seine Fahrzeuge künftig mit LNG-Autofrachtern befördern zu wollen. Demnach sollen die drei japanischen Reedereien NYK, »K« Line und die zum Toyota-Konzern gehörende Toyofuji Shipping in den kommenden Jahren rund 20 neue Car Carrier ordern. In einer ersten Runde könnten es jeweils drei bis sechs Neubauten werden, heißt es. Das Investitionsvolumen läge insgesamt bei knapp 2 Mrd. $.

Als Grund für die Initiative werden die verschärften Umweltauflagen der IMO genannt, die ab 2020 in Kraft treten und LNG als alternative Kraftstoffquelle interessant machen. Laut Beschluss der International Maritime Organization aus dem vergangenen Jahr wird der zulässige Schwefelgehalt im Kraftstoff ab 2020 von 3,5% auf 0,5% gesenkt. Dies erfordert neue Technologien an Bord der Schiffe.

Wie Nikkei berichtet, ist Toyota deshalb die treibende Kraft hinter dem Neubauprogramm. Das Unternehmen habe jeden Monat rund 60 Schiffe im Einsatz. 20 Einheiten mit einer Kapazität für etwa 7.000 Fahrzeuge, derzeit vor allem im Nordamerika-Dienst eingesetzt, sollen ersetzt werden.
fs