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Um die Mitarbeiter für die großen Herausforderungen im Kreuzfahrt-Schiffbau auf den MV Werften zu qualifizieren, starten die Zulieferer im Nordosten eine neue Ausbildungsinitiative.

Für die »Global Class«-Neubauten, die ab 2018 entstehen, werden maritime Zulieferer und Dienstleis[ds_preview]tungen in einer Dimension nachgefragt, »wie sie hierzulande bislang unbekannt war«, heißt es in einer Mitteilung der Branchenkooperation MAZA. Beispielsweise seien pro Schiff etwa 5.000 Kilometer Elektrokabel zu verlegen und bis zu 16.000 Endanschlüsse zu installieren. Dies stellt maritime Dienstleistungs- und Zulieferunternehmen aus der Elektrobranche, die im Auftrag der Werften arbeiten, vor Herausforderungen. Zumal der Anteil komplexer und modularer Schiffbauzulieferungen stark zunehme.

Evac will fit out Star Cruises‘ »Global Class« vessels with its Complete Cleantech Solution
»Global Class«-Grafik (Source: Star Cruises)

Die Antwort der Branche in Mecklenburg-Vorpommern sind eine vertiefte Kooperation und zeitnahe Qualifizierung der benötigten Fachkräfte. Moderner Spezialschiffbau gehe einher mit der Anwendung neuester Technologien. Im elektrotechnischen Bereich sind dies zum Beispiel Glasfasertechnik und Lichtwellenleiter. Nach der Initiative für ein Innovationscluster soll nun ein Ausbildungsprojekt folgen.

Erklärtes Ziel ist »die Arbeit in der Zuliefer-industrie wissenschaftsbasierter, innovativer und leistungsfähiger zu gestalten«, so der MAZA-Vorsitzende Thomas Kühmstedt. In einem ersten Schritt sollen Mitarbeiter mit neuester Technik und neuesten Technologien in der Schiffselektrik/-elektronik vertraut gemacht werden. Dafür veranstaltet die Rostocker Niederlassung der H. Sitte GmbH gemeinsam mit dem AFZ Aus- und Fortbildungszentrum Rostock Qualifizierungstage.

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Thomas Kühmstedt ist Vorsitzender des Vorstandes von MAZA M-V. (Foto: MAZA)

Die Schulungsmaßnahmen der Qualifizierungstage sind Teil des Projektes »Quali-Cluster 4.0«, das im Rahmen des Programms »Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern« durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird. Das Projekt ist speziell auf die Erfordernisse der beruflichen Weiterbildung in der maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet und wird von dem regionalen Projektträger Haratz Consulting koordiniert.

Die strategische Neuausrichtung des Netzwerkes MAZA wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. »Den beteiligten Unternehmen bietet sich die Chance, ihr Innovations- und Leistungspotenzial zu erhöhenq, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph unlängst bei der Übergabe eines Förderbescheides in Höhe von 240.000 € für den Zeitraum 2018 bis 2020. MAZA war 2008 in Rostock gegründet worden. Die aktuell 32 Mitgliedsunternehmen beschäftigen insgesamt 1.500 Mitarbeiter.