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Die Hafengesellschaft bremenports hat der Reederei Tarbit Shipping für ihren Chemikalien- und Produktentanker »Bit Okland« den »greenports Award 2016« verliehen. Es ist das umweltfreundlichste Schiff, das die bremischen Häfen im vergangenen Jahr angelaufen hat.

Die unter schwedis[ds_preview]cher Flagge fahrende »Bit Okland« war im vergangenen Jahr regelmäßiger Gast im Bremer Hüttenhafen. Das 177 m lange Schiff, das in der Nord- und Ostsee verkehrt, habe mit besonders positiven Umweltwerten überzeugt, begründet die Hafengesellschaft die Auszeichnung. So läge der schwefelarme Kraftstoff unter den gesetzlichen Bestimmungen. Ferner hätten die CO2-Emissionen in den vergangenen Jahren kontinuierlich reduziert werden können. Eine Besonderheit sei zudem die Installation einer Technologie zur Minimierung von Stickoxiden. Hier werde durch die Injektion von Wassernebel in den Verbrennungsraum die Verbrennungstemperatur reduziert und damit die Bildung von Stickoxiden verringert. »Im Ergebnis erzielt das Schiff damit die besten Umweltwerte aller die bremischen Häfen regelmäßig anlaufenden Seeschiffe«, sagen die Bremer.

Zur Bestimmung dieser Werte wird der sogenannte Environmental Ship Index (ESI) gebildet. ESI ist ein international standardisiertes Verfahren, nach dem Schiffe aufgrund ihrer Emissionswerte eingestuft werden. Er gibt Auskunft darüber, wie weit die Emissionen des jeweiligen Schiffes unterhalb der international vorgeschriebenen Grenzwerte liegen. Aufgrund dieser Daten bekommen Schiffe einen Index-Wert, der als Grundlage für einen umweltbezogenen Rabatt der Hafengebühr genutzt werden kann.

Nach Angaben von bremenports erzielte die »Bit Okland« einen durchschnittlichen ESI-Wert von 51,4 Punkten im Jahr 2016. Auf den weiteren Plätzen folgten das RoRo-Schiff »Glovis Challenge« (ESI 46,3), die beiden Containerschiffe »MSC Oscar« (ESI 45,5) und »MSC Oliver« (ESI 43,2) und der Autotransporter »Morning Linda« (ESI 42,4).

Neben der Urkunde habe Tarbit Shipping als weitere Auszeichnung und Anerkennung für einen Anlauf der »Bit Okland« eine Kompensation für die CO2-Emissionen erhalten, so die Hafengesellschaft, die damit in der Schifffahrt dafür werben möchte, dass gemeinsam an einer Dekarbonisierung von Transportketten gearbeitet wird.

Pro Jahr erhalten 100 Schiffe Rabattierungen

Rabattiert werden in den bremischen Häfen pro Quartal die jeweils 25 besten Schiffe, die einen ESI-Wert von mindestens 40 erreichen. Seit der Einführung dieses international anerkannten Umweltstandards hat die Zahl der Schiffe mit ESI-Score deutlich zugenommen. Waren es im Jahr 2012 lediglich 11 % aller Schiffsanläufe in Bremen oder Bremerhaven, so habe sich die Zahl deutlich erhöht, heißt es. Im Jahr 2016 waren es demnach bereits 31 %.

Howe hob hervor, dass inzwischen bereits über 50 Häfen weltweit ESI als Steuerungsinstrument nutzen. »Damit ist es gelungen, zumindest in den Hafenstandorten Anreize und Standards für umweltfreundliche Seeschifffahrt zu setzen.« Ein ungelöstes Problem bei der Durchsetzung von umweltfreundlicher Seeschifffahrt bleibe allerdings, dass in internationalen Gewässern nach wie vor mit dem besonders umweltschädlichen Schweröl gefahren werden dürfe. »Wenn Klimaschutz ernst genommen werden soll, müssen hier dringend neue international verbindliche Regeln geschaffen und durchgesetzt werden«, betonte Howe.

Die beiden greenports Awards (für das umweltfreundlichste Schiff und die umweltfreundlichste Reedereiflotte) wurden in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen und sollen einen Anreiz bieten, die Anstrengungen für mehr Umweltschutz in der Seeschifffahrt zu verstärken.