Bei der Hamburger Werft Pella Sietas wird derzeit die Verlängerung der »Peter Pan« bei German Dry Docks (GDD) mit dem Bau der neuen Sektion vorbereitet.
Fast genau 16 Jahre nach der Ablieferung von dem damaligen Werftunternehmen SSW Fähr- und Spezialschiffbau (ehemals SSW-Werft) [ds_preview]kehrt das derzeit noch 190,75 m lange RoPax-Fährschiff der Reederei TT-Line an seinen Bauort Bremerhaven zurück. Am 20. Dezember nimmt die »Peter Pan« letztmalig in diesem Jahr Kurs von dem Ostseehafen Travemünde in die schwedische Hafenstadt Trelleborg, anschließend kommt sie an die Wesermündung. In Bremerhaven erfolgt bei GDD zur Vergrößerung der Ladekapazität von derzeit 2.600 auf 3.000 Lademeter eine Verlängerung um 30 m. Für die Verlängerung des Schiffes wird dieses im hinteren Drittel mit einem so genannten Z-Schnitt durchtrennt, da der auf den Oberdecks befindliche Kabinentrakt unverändert bleibt. Anschließend wird im Schwimmdock eine rund 30 m lange vorgefertige Sektion zwischen das getrennte Vorschiff und der Hecksektion gesetzt. Dann werden die einzelnen Sektionen mit Hydraulikpressen wieder zusammengezogen und verschweißt.
Auch Stahlbau Nord involviert
Die 30 Meter lange, schwimmfähige Verlängerungssektion wird derzeit bei der Hamburger Werft Pella-Sietas produziert, die in den letzten Monaten auch schon Sektionen für die Meyer Werft in Papenburg produziert hat. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, soll die Sektion zwischen den Feiertagen die Produktionshalle verlassen und anschließend nach Bremerhaven überführt werden. Weitere Aufbausektionen und neue Ladedecks wurden hingegen schon von dem zur Rönner-Gruppe gehörendem Unternehmen Stahlbau Nord produziert, die bereits jetzt schon auf einer Lagerfläche im Fischereihafen zwischengelagert wurden.
Auch einen neuen Wulstbug für die »Peter Pan« produziert Stahlbau Nord derzeit in der Schiffbauhalle im Fischereihafen. Dieser neue Wulstbug wird speziell auf die Gegebenheiten und die Geschwindigkeit auf der Fährstrecke zwischen Travemünde und dem schwedischen Fährhafen Trelleborg angepasst.
Mit den nun in Bremerhaven umgesetzten Investitionen, in einer niedrigen zweistelligen Millionenhöhe, soll die »Peter Pan« für einen weiteren Betrieb für die kommenden 15 Jahre fit gemacht machen. Die Verlängerung ist unter anderem auch durch ein Hafenausbauprogramm in Trelleborg der letzten Jahre erst möglich geworden, da bislang nur Schiffe mit einer Länge von maximal 200 m den Hafen anlaufen konnten, jetzt ist dieses Größenlimit in der südschwedischen Hafenstadt auf 240 m erhöht worden.
»Patria Seaways« als Ersatz eingechartert
Die rund zweimonatige Ausfallzeit der unter schwedischen Flagge fahrenden »Peter Pan« soll nach Angaben der TT-Line zum einen durch freie Kapazitäten der anderen Fährschiffe der Reederei aufgefangen werden, zum anderen wurde die 154 m lange Frachtfähre »Patria Seaways« mit einer Kapazität von 1.800 Lademeter eingechartert, die ab dem 8. Januar erstmals zum Einsatz kommt. Gänzlich unbekannt ist die Frachtfähre bei TT-Line nicht, kam sie doch in den vergangen Jahren schon mehrfach unter dem Chartername »TT-Traveller« im Südschweden-Frachtfährdienst zum Einsatz. (CE)