Print Friendly, PDF & Email

Nach den hohen Gewinnen des Vorjahres sollten die P&I Clubs der International Group in der Lage sein, die Prämienraten[ds_preview] auch im nächsten Jahr (per 20. Februar) stabil zu halten oder sogar abzusenken. Diese Ansicht vertritt der britische Versicherungsmakler Tysers in seinem P&I Report 2017.

Angesichts der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen würden die Reedereien zu Recht Zugeständnisse von ihren Versicherungsvereinen verlangen. Vor allem für ältere Schiffe seien die Haftpflichtprämien noch auf einem zu hohen Niveau, wenn man die geringeren Schadensquoten der vergangenen vier Jahre berücksichtigt, so Tysers. Auch wenn die Schäden für einige Clubs dieses Jahr angestiegen seien, könnten sie die Verluste durch üppige Kapitalerträge ausgleichen, so dass keine Anpassungen der Prämien nach oben erforderlich seien.

Als erste große Schiffshaftpflichtversicherer haben der West of England P&I Club und Britannia bereits angekündigt, das allgemeine Prämienniveau unverändert zu lassen. Der Verzicht auf eine generelle Anhebung der Beiträge gelte sowohl für Haftpflicht als auch für Rechtschutz (FD&D), und zwar bei West of England sowohl für Mitglieder als auch für kommerzielle Kunden, die das Festprämienangebot des Clubs nutzen. Die Prämie für das Jahr 2018/2019 werde ausschließlich individuell verhandelt, wobei sich der Versicherungsschutz nur für Flotten mit erhöhten Schadensquoten verteuern soll, teilte West of England mit. Mit einer versicherten Tonnage (owned) von 82,5 Mio. BRZ liegt der Club im Mittelfeld der 13 Anbieter umfassenden International Group (IG) of P&I Clubs.

Der größere Club Britannia mit seiner versicherten Flotte (owned) von 105 Mio. BRZ schüttet zudem 10 Mio. $ aus seinen freien Reserven an die Mitglieder aus. Damit seien seit Oktober 2016 Entlastungen von insgesamt 44 Mio. $ gewährt worden, wie der Vorsitzende von Britannia, Nigel Palmer, unterstrich. Zudem werden die Leistungen in der Rechtschutzversicherung (FD&D) ausgeweitet: Britannia übernimmt ab nächstem Jahr pro Fall die ersten 7.500$ an Rechtschutzkosten allein, bislang waren es 5.000 $.

Die meisten anderen Clubs werden bis Dezember nachziehen. Hoffnung auf eine gemäßigte Preispolitik weckten auch die relativ guten Zwischenergebnisse einiger P&I-Versicherer. So konnten der Swedish Club und der Shipowners Club ihr Vorsteuerergebnis im 1. Halbjahr deutlich auf 19 Mio. $ und 25 Mio. $ steigern. Der norwegische Anbieter Skuld meldete einen soliden Zwischengewinn von 7,8 Mio. $.
mph