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Nach der integration von UASC setzt die Konzernspitze den Rotstift an. Synergieeffekte sollen ab 2019 zu Einsparungen von jährlich 435 Mio. $ führen. 

Das neue Sparziel verkündete Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen nach einem Treffen des weltweiten Top-Managements in[ds_preview] Hamburg. Anlass war die nun offiziell abgeschlossene Integration von UASC.

Am 24. Mai 2017 dieses Jahres sich Hapag-Lloyd mit dem arabischen Wettbewerber United Arab Shipping Company zusammengeschlossen. Innerhalb eines halben Jahres seien das operative Geschäft, die IT-Systeme, die unterschiedlichen Flotten sowie die entsprechenden Abteilungen und Länderorganisationen zusammengefu?hrt worden.

Mit mehr als 12.000 Mitarbeitern in fu?nf Vertriebsregionen und 126 Ländern sowie einer Flotte von 215 Containerschiffen und einer Transportkapazität von 1,6 Mio. TEU ist Hapag-Lloyd derzeit die Nr. 5 unter den globalen Linienreedereien hinter Maersk, MSC, CMA CGM und Cosco und vor Evergreen.

Nun heißt es sparen: Vom Zusammenschluss mit UASC erwartet Hapag-Lloyd ab 2019 jährliche Synergien in Höhe von 435 Mio. $. Bereits 2018 sollen sich erste Effekte bemerkbar machen, sagte Habben Jansen. Nach den kräftigen Zuwächsen im 3. Quartal sieht er sogar eine »Chance, dass die Synergien höher als die erwarteten 435 Mio. $ ausfallen« könnten.

Nach neun Monaten lag das Konzernergebnis nach Steuern bei 8,2 Mio. €. Im Plus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte die Reederei noch einen Verlust in Höhe von –133,9 Mio. € eingefahren.

Schon drei Monate früher hatte der Chef von Hapag-Lloyd weitere Investitionen in neue Schiffe ausgeschlossen. Stattdessen sollten die Profitabilität verbessert und die Schuldenlast reduziert werden. Allein UASC hatte mehr als 4 Mrd. $ an Verbindlichkeiten eingebracht. Steigende Erlöse und frisch generiertes Kapital wie zuletzt über die Kapitalerhöhung oder die im Juli platzierte Anleihe über 450 Mio. € sollen dafür genutzt werden.

Außerdem rufen die Gesellschafter nach einer Dividende. So hatte Großaktionär Klaus-Michael Kühne darauf verwiesen, dass er seit 2009 mehr als 1 Mrd. € investiert habe, das Unternehmen aber seit neun Jahren noch nie eine Dividende gezahlt habe. »Das ist bedauerlich und hat unsere Gesamtrendite geschmälert«, wurde Kühne seinerzeit zitiert.

Kühne war 2008 zur Rettung herbeigeeilt, als im Jahr der Lehman-Pleite das Schicksal von Hapag-Lloyd am seidenen Faden hing. Seit dem Ausstieg von TUI vor wenigen Wochen hält er über Kühne Maritim 17,15% der Anteile an Hapag-Lloyd.