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Nur kurz nach Bekanntgabe der »Global Project Alliance« mit BBC aus Leer treibt die niederländische Reederei Jumbo den Ausbau ihrer Spezialflotte voran: ein neues Heavylift-Kranschiff soll das Portfolio erweitern.

Mit der China Merchants Industry Holdings (CMIH) wurde jetzt eine [ds_preview]entsprechende Absichtserklärung zum Bau des Schiffes unterzeichnet, das vor allem für Offshore-Installationsarbeiten konzipiert ist. Es basiert auf einem Design der norwegischen Ulstein-Gruppe – mit X-Bow-Rumpf und einem DP2-Positionierungssystem.

Jumbo, CMIH
Michael Kahn und CMIH‘s Simple Hu unterzeichnen das LoI (Foto: Jumbo)

Sollte der Letter of Intent (LoI) zu einem konkreten Auftrag werden, ist die Indienststellung nach derzeitigem Stand für das erste Quartal 2020 geplant, teilte Jumbo mit. Das HLCV (Heavylift Crane Vessel) soll 185 m lang und 36 m breit – und damit laut Jumbo »das weltgrößte Schiff mit X-Bow-Design« – werden und eine Dual-Fuel-Maschine bekommen, die einen Antrieb mit LNG-Technologie ermöglichen würde.

Das niederländische Spezialunternehmen Huisman soll die zwei Krane für den Neubau liefern. Sie haben eine Kapazität von 2.200 und 400 t und sind für Arbeiten bis zu einer Wassertiefe von 3.000 m ausgelegt. »Damit können künftig Kundenanfragen bedient werden, auf die wir bislang nicht anbieten konnten«, heißt es in der Mitteilung.

Neue Möglichkeiten für »Global Project Alliance«

Geplant sind Arbeiten zur Installation von Windpark-Fundamenten sowie der Auf- und Abbau von Öl- und Gas-Plattformen, Unterwasser-Strukturen und schwimmenden Anlagen. »Trotz der derzeitigen Schwierigkeiten im Offshore-Markt glauben wir an die langfristigen Potenziale«, sagte Jumbo-Geschäftsführer Michael Kahn.

Derzeit betreibt die niederländische Reederei eine Flotte von zehn Heavylift-Schiffen mit Krankapazitäten zwischen 650 und 3.000 t. Erst vor wenigen Wochen hatte Jumbo die »Global Project Alliance« mit BBC-Chartering aus Leer bekanntgegeben – seines Zeichens Marktführer im MPP-Bereich mit einer Flotte von rund 180 Frachtern mit Krankapazitäten bis 900 t. Die beiden Partner wollen künftig gemeinsam Angebote für bestimmte Projektladungen abgeben und dürften nach Meinung von Marktbeobachtern als »One Stop Shop« auftreten. Mit dem neuen Kranschiff würde das Portfolio erneut erweitert werden.

Ein tieferes »Aufatmen« dürfte die Kooperation bei Jumbo ausgelöst haben. Schließlich kann man nun mit BBC auf eine große Flotte und geografische Abdeckung zurückgreifen, ist somit verhältnismäßig flexibel bei der Ladungsakquise. Jumbo war bislang stärker darauf angewiesen, gut zahlende Ladung in relativer Nähe zu verfügbaren Schiffen zu finden. Dem Vernehmen nach gelang das zuletzt immer weniger, so dass man intensiv nach einem Partner gesucht hatte.