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Das jüngste Schiff der belgischen Reederei-Gruppe Compagnie Maritime Belge (CMB) der Familie Saverys ist weder ein Containerschiff, noch ein Bulker, noch ein Tanker. Sondern eine Wasserstoff-betriebene Passagierfähre.

Groß ist die »Hydroville« bei einer Länge von 14 m und einer B[ds_preview]reite von 4,2 m nicht gerade. Aber dafür innovativ: Nach Unternehmensangaben ist die jüngst getaufte Neubau die weltweit erste zugelassene Passagierfähre, die von einem Wasserstoff-Motor angetrieben wird. Und damit ist sie trotz ihrer geringen Größe ein besonderes Schiff in der mehr als 100 Schiffe zählenden Flotte der Belgier.

Der in Tanks gelagerte Wasserstoff wird zusammen mit Diesel in zwei Dual-Fuel-Motoren (H2ICED) verbrannt. Grundlage für die Energiegewinnung ist die Knallgasreaktion (zwei Teile Wasserstoff mit einem Teil Sauerstoff) in einem Kolbenrotationszylinder. Der Wasserstoff als Kraftstoff ist damit eine alternative Technologie gegenüber einer Kombination aus Brennstoffzelle und Elektromotor, wie sie vorwiegend bei bisherigen Projekten zum Einsatz kam, etwa auf der Hamburger Fähre »Alsterwasser«.

Als Shuttle-Schiff soll die »Hydroville« künftig täglich CMB-Mitarbeiter im Berufsverkehr zwischen den Büro-Standorten Kruibeke und Antwerpen umweltfreundlich und ohne Staus befördern. Denn bei der Verbrennung von Wasserstoff werden weder CO2 noch Schwefeloxide noch Partikel freigesetzt.

CMB hat den Katamaran aber auch als Pilotprojekt für den Einsatz der Wasserstofftechnologie auf großen Seeschiffen bauen lassen. So soll ein CMB-Containerfeeder demnächst mit einem wasserstoffbetriebenen Hilfsmotor ausgestattet werden, teilt das Unternehmen mit.

Man habe sich bei CMB bewusst gegen einen Elektroantrieb und gegen den Einsatz von Brennstoffzellen entschieden. Die benötigten Batterien wären so groß, dass sie aufgrund ihrer Kosten und ihres Gewichts wirtschaftlich nicht einsetzbar wären. Außerdem werde zu viel Zeit zum Aufladen benötigt. Brennstoffzellen, wie sie bislang eher zum Einsatz kommen, seien aufgrund der hohen Kosten weniger geeignet.

Die »Hydroville« ist mit 16 bequemen Sitzen ausgestattet, die in drei verschiedenen Konfigurationen aufgestellt werden können. Neben der Pendlerkonfiguration können sie auch für Besprechungen eingerichtet werden, bei denen alle Plätze um einen großen zentralen Tisch herum angeordnet sind. Nicht zuletzt sei auch eine Kinokonfiguration für Präsentationen möglich. Am Heck befinde sich ein Passagierdeck.