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Weil die internationalen Sanktionen gegen Russland Neugeschäft zunehmend verhindern, will die staatliche Schiffbaugruppe USC die Mehrheit an der finnischen Arctech-Werft an einen »westlichen« Partner verkaufen.

Vor allem sei es enorm schwierig geworden, die Finanz[ds_preview]ierung für verschiedene Projekte zu realisieren, nachdem die Ukraine-Krise zu internationalen Sanktionen geführt hat, wird der Arctech-Geschäftsführer Esko Mustamaki von der Nachrichtenagentur reuters zitiert. Daher sei USC auf der Suche nach einem »industriellen Käufer« aus dem Westen, der die Mehrheit an der Werft in Helsinki übernimmt. »Ich will die Gründe nicht weiter kommentieren, aber es ist klar, dass die Sanktionen ein großes Problem für uns sind«, so Mustamaki weiter.

Makarov, Arctech, SCF, Sovcomflot

Die Werft gilt als die größte der Welt für Schiffe, die in arktischen Gewässern operieren können. Der Klimawandel und das Abschmelzen des arktischen Eises nähren seit Jahren die Hoffnung auf eine Vielzahl an Aufträgen für Arctech. Eines der jüngsten und aufsehenerregendsten Projekte war der Multifinktions-Eisbrecher »Stepan Makarov« für die russische Reederei Sovcomflot.

Auch im Markt für Offshore-Öl- und Gasprojekte in der Arktis wollte man sich eigentlich noch besser positionieren. Laut Mustamaki liegen die größten Probleme in der Finanzierung.

Ecoship
Source: Peace Boat

Zusätzlich erschwere die Lage, dass die russische Regierung die Investitionen in neue Eisbrecher zuletzt reduziert habe. Das daraus resultierende Loch im Orderbuch will Arctech durch eine Diviersifizierung des Portfolios füllen, unter anderem mit Kreuzfahrtschiffen. Als großes Prestige-Projekt gilt dabei das sehr innovative »Ecoship« von Peaceboat.

Finnische Wirtschaftsmedien zitieren laut dem reuters-Bericht eine USC-Sprecherin mit einem Kommentar, wonach man verschiedene Optionen prüfe, um das Geschäft weiter anzukurbeln. Dazu gehöre auch die Suche nach neuen Partnern. Arctech war in der Vergangenheit unter anderem im Besitz der Kvaerner- bzw. später der Aker-Gruppe. Später stieg die koreanische STX-Gruppe ein.USC hatte bereits Ende 2010 nach der Gründung von Arctech Helsinki Shipyard 50% von STX übernommen, Anfang 2015 kaufte der russische Konzern auch die übrigen 50% der Anteile auf.