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Nach zehn Jahren und umfangreichen Bauarbeiten hat mit der »Groningerland« jetzt das erste Schiff die »neue« Nesserlander Schleuse in Emden passiert.

»Die Nesserlander Schleuse ist neben der Großen Seeschleuse die Lebensader des Emder Binnenhafens. Sie verbinden den Hafen Emden u[ds_preview]nd die Region mit den Wirtschaftsstandorten der ganzen Welt«, sagte Berend Lindner, Staatssekretär im Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung bei der offiziellen Eröffnung. »Wir vollenden die Arbeiten an einem Bauwerk, das höchste Ingenieurskunst erfordert hat. Schleusenbauten sind sehr komplex: Stahlbau, Maschinenbau, Elektrotechnik und Wasserbau treffen hier aufeinander. Unser Team vor Ort hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet und Emden wieder ein weiteres Tor zur Welt bekommen«, erklärte Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports.

Nesserlander Schleuse, Emden
Foto: NPorts

Dem Emder Hafen steht nun wieder eine zweite Schleuse mit einer nutzbaren Breite von 18 m, einer Tiefe von 7 m unter Normalnull und einer Länge von 180 m zur Verfügung. Lesen Sie hier einen ausführlichen HANSA-Bericht über die Arbeiten. Dies entspreche den Anforderungen der modernen Küstenschifffahrt und des Küstenschutzes. Außerdem soll die starke Belastung der Großen Seeschleuse durch die Fertigstellung der Nesserlander Schleuse reduziert werden. Während der Sanierung war die Anzahl der Schiffsbewegungen etwa doppelt so hoch. Nun soll sich der Schiffsverkehr wieder wie vor zehn Jahren aufteilen, Sport- und Binnenschiffe erreichen den Emder Hafen über die Nesserlander Schleuse.

Keine Kostenangabe

Genaue Angaben über die Kosten des Projekts will man derzeit noch nicht machen. »Erst nach der Abschlussrechnung kann Niedersachsen Ports genaue Angaben zu den Gesamtkosten machen. Es zeichnet sich aber bereits jetzt ab, dass die Kosten nochmals unter den im August 2016 kalkulierten 110 Mio. € Euro liegen werden«, heißt es.

Bauwerk mit langer Tradition

Nesserlander Schleuse, Emden
Foto: NPorts

Die Nesserlander Schleuse wurde 1881 bis 1883 errichtet und fünf Jahre später in Betrieb genommen. In der Folgezeit fanden zweimal größere Umbaumaßnahmen statt. 2006 musste die Schleuse aufgrund des Bruchs eines Halslagers für die Schifffahrt gesperrt werden. Außerdem genügte sie nicht mehr den Anforderungen eines Bauwerks in der Hauptdeichlinie. Deshalb begann Niedersachsen Ports mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten. Nach einem Neustart des Bauprojektes im Jahr 2014 sind nun alle Arbeiten im Zeitplan erledigt und das Budget eingehalten worden.

»Inzwischen sehen wir die Sanierung als Erfolgsprojekt«

»Wir haben damals das gesamte Projekt einer Prüfung unterzogen und einige Aspekte, wie zum Beispiel die Projektorganisation, geändert. Aus den gesammelten Erfahrungen haben wir viel für Abwicklung künftiger Bauprojekte bei Niedersachsen Ports mitgenommen: sei es die Notwendigkeit der Ausführungsplanung zur Ausschreibung von Projekten im Bestand, die Schaffung einer standardisierten Projektabwicklung oder ein optimiertes Baustellencontrolling«, erklärte Folker Kielgast, Geschäftsführer bei NPorts und zuständig für die Projektorganisation. »Inzwischen sehen wir die Sanierung als Erfolgsprojekt. Wir haben angekündigt, die erste Schiffsdurchfahrt findet 2017 statt, und das halten wir ein.«