Print Friendly, PDF & Email

Zum Jahresende hat der unter lettischer Flagge fahrende Fischtrawler »Dorado« den Bremerhavener Fischereihafen mit Kurs Westafrika verlassen.

Vor einigen Wochen hatte das zur niederländischen Parlevliet-Gruppe gehörende lettische Unternehmen Batterfisa, Riga, den Trawler an Westc[ds_preview]oast Frozen Fish in Guinea-Bissau, verkauft, die auch eine Dependance auf Gran Canaria betreibt. Dort soll der fast 31 Jahre alte Trawler mit neuem Heimathafen Bissau demnächst noch umfangreich für die zukünftige pelagische Schleppnetzfischerei vor der Küste Westafrikas umgebaut werden. So erhält das Schiff dort ein neues Fangeschirr und eine neue Verarbeitungsfabrik.

Der neue Eigner des Trawlers, der unter der Baunummer 754 unter dem Namen »Albert Glass« mit der Fischereikennung »ROS 804« Anfang 1987 in Dienst gestellt worden war, soll bereits im Besitz mehrerer Schwesterschiffe der 62,21 m langen »Dorado« sein. Diese Einheiten wurden in einer Großserie unter der Bezeichnung »Atlantik 333« zwischen 1981 und 1987 für die damalige sowjetische Fischfangflotte sowie für die VEB Fischfang Rostock auf der VEB Volkswerft in Stralsund gebaut.

Großserie zählte 134 Schiffe

Das Typschiff dieser aus 134 Einheiten bestehenden Großserie, die in zwei Varianten erbaut wurde, war die zu Beginn des Jahres 1981 für die damalige Sowjetunion bestimme »Orlyonok«. Zwischen Dezember 1986 und September 1987 folgten dann von der Volkswerft sieben weitere Trawler für das damalige Fischereikombinat der DDR, die mit bis zu 42 Besatzungsmitgliedern gefahren wurden.

Die VEB Fischfang Rostock mit seinen damals rund 8.400 Arbeitnehmern auf 40 Fangschiffen wurde nach der Wende zum 30. Juni 1990 privatisiert und in fünf Gesellschaften entflochten. Die sieben Trawler der »Atlantik 333-Serie« verkehrten für die Mecklenburger Hochseefischerei, Anteilseigner waren damals mit 60 % die isländische Akureyringa H.F., 25,1 % hielt das Land Mecklenburg-Vorpommern und 14,9 % die Hansestadt Rostock. Im Jahr 1998 übernahm dann die niederländische Parlievliet-Gruppe die MHF mit vier Fischereifahrzeugen. Darunter befanden sich eben neben der »Dorado« auch das Schwesterschiff, die ehemalige 1987 als »Wilhelm Rugheimer« abgelieferte »Nida«.

Dieses Fabrikschiff ist in Litauen für die Parlevliet-Tochter Atlantic High Sea Fishing registriert und wartet derzeit in Bremerhaven auf seinen nächsten Einsatz.