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Die Reederei TMS Cardiff Gas hat mit der Bestellung von bis zu drei LNG Carriern bei Hyundai (HHI) die steigende Nachfrage nach LNG-Neubauten weiter befördert.

Im vergangenen Jahr war bereits jeder zehnte Neubau für LNG als Kraftstoff ausgelegt. Das hatte jüngst Titan LNG (Nieder[ds_preview]lande) nach einer Auswertung der weltweiten Order-Aktivitäten vermeldet. Der Anteil von zuletzt 11% liegt deutlich über dem der Vorjahre, der zuvor 4% nicht übertroffen hatte. Der Trend werde sich im Jahr 2018 fortsetzen.

LNG

»Das LNG-Orderbuch ist deutlich gewachsen, die Bunker-Infrastruktur entwickelt sich und die Bunker-Kosten sind im Vergleich zu Marinediesel wettbewerbsfähig geworden«, heißt es in der jüngsten Fallstudie von Titan Gas.

Dies betrifft neben Neubauten wie die von CMA CGM, die mit Erdgas als Kraftstoff betrieben werden sollen, auch vermehrt Gastanker. Nachdem zuletzt GasLog bei Samsung Heavy Industries (SHI) bestellt hatte, folgt nun die von Christos Economou geführte Reederei Cardiff Gas.

Neben einer festen Bestellung eines LNG Carriers mit einer Kapazität von 174.000 mfür 2020 bestehe eine Option für ein Schwesterschiff aus der sogenannten X Carrier-Serie, teilte das erst 2011 gegründete Unternehmen mit. Damit würde die Flotte künftig elf Schiffe zählen.

TMS Cardiff kann sich dabei auf einen 7-Jahres-Chartervertrag mit dem Energieriesen Total stützen. »Der Appetit auf einen Ausbau des Geschäfts ist damit längst nicht gestillt« lässt Economou verlauten. Daher seien Optionen für zwei weitere Schiffe zur Ablieferung 2020 and 2021 vereinbart worden.

Nach Ansicht der Experten von Titan Gas werde 2020 zum entscheidenden Jahr. Mit den dann geltenden neue Emissions-Grenzwerten und Schwefel-Obergrenzen hätten Schiffseigner die Wahl zwischen Marinediesel, Schweröl in Verbindung mit Scrubbern oder eben LNG.

Total hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, für 2,04 Mrd. $ das gesamte LNG-Geschäft von ENGIE übernehmen zu wollen. Das Angebot betraf alle Aktivitäten inklusive der Verflüssigungsanlagen, der Transportkapazitäten (Schifffahrt) und des internationalen Handels. Die bisherigen ENGIE-Geschäfte sollten mit den eigenen Aktivitäten verschmolzen werden, hieß es bei Total.

Erdgas – in Form von LNG und LPG – wird nach Ansicht der Klassifikationsgesellschaft DNV GL eine stetig wachsende Nachfrage erleben und bis 2050 mit etwa 32% Anteil Erdöl als wichtigsten Energieträger ablösen. Trotz eines global sinkenden Bedarfs nach 2035 werde es keine Delle im Seetransport geben, weil sich die Nachfrage in Regionen mit geringen Rohstoffvorkommen verlagere. Der Bedarf werde sich in etwa auf dem heutigen Niveau einpendeln, heißt es.