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Die Anleihe-Gläubiger der insolventen Rickmers Holding haben ein Kaufangebot für ihre Anteile auf den Tisch bekommen: Die Schnigge Wertpapierhandelsbank bietet 35,5 Mio. € – die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger rät allerdings von einem Verkauf ab.

Die Frankfurter Bank habe d[ds_preview]en Inhabern der Anleihe ein freiwilliges Kaufangebot gemacht, heißt es in einem Rundschreiben der SdK, die selbst Anleihen der Rickmers Holding AG hält. »Der Preis beträgt 2,00 % flat pro Anleihe im Nominalwert von 1.000 €, d. h., aufgelaufene Stückzinsen seit der letzten Zinszahlung werden nicht gezahlt«, so die Mitteilung. Die Inhaber haben nun bis Ende Januar Zeit, das Angebot zu prüfen.

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Die SdK rät davon ab, dieses Angebot anzunehmen: »Die Anleihe wird noch an verschiedenen Börsen gehandelt, zuletzt an der Börse Stuttgart zu einem Kurs von 2,60 %. Damit liegt der Angebotspreis mehr als 20 % unter dem aktuellen Börsenkurs. Anleger, die ihr Engagement in das Unternehmen beenden möchten, sollten die Anleihen daher an der Börse verkaufen, anstatt das Angebot anzunehmen«, schreibt die Schutzgemeinschaft.

Den Gesamtaktiva in Höhe von 45,8 Mio. € stünden Masseverbindlichkeiten in Höhe von 7,2 Mio. € sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Mrd. € gegenüber. Die rechnerische Quote läge daher bei 2,87 %. »Abzuwarten bleibt noch, welche Zuflüsse sich aus der Verwertung der verbliebenen Massegegenständen ergeben werden, wobei sich die Quote im
niedrigen einstelligen Bereich dadurch voraussichtlich nicht verändern wird«, heißt es in dem Brief weiter.

Zweites Schnigge-Angebot

Es ist das zweite Angebot, mit dem die Schnigge-Bank im Fall Rickmers auftritt. Schon im Mai 2017 war man als potentieller Käufer der Rickmers-Anleihe aufgetreten. Die Schnigge Wertpapierhandelsbank SE ist eine deutsche Wertpapierhandelsbank mit Sitz in Düsseldorf, die der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unterliegt. In wessen Auftrag die Bank agiere, wurde nicht offen gelegt.


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