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In Japan soll ein neuer LNG-Bunker-Hub entstehen. Namhafte Akteure haben sich dafür zusammengefunden. MOL bestellt unterdessen seinen ersten Schlepper mit Gas-Antrieb.

Die Reedereigruppen K Line und NYK haben gemeinsam mit den Konzernen Chubu Electric und Toyota Tsusho beschlosse[ds_preview]n, sich der Thematik intensiver anzunehmen. Dafür wurden Gespräche gestartet, um einen kommerziellen Betrieb von LNG-Bunker-Stationen in der Region Chubu auszubauen. Chubu ist die zentrale Region Japans auf der Hauptinsel Honshu, die unter anderem die wichtigen Häfen Tokio, Yokohama, Osaka, Nagoya und Kobe beheimatet.

UNklar ist jedoch noch, in welcher Form die Bunkerung angeboten werden soll, ob beispielsweise per Ship-to-Ship-Verfahren oder durch Bunkeranlagen an Land. »LNG wird eine sehr wichtige Alternative zu herkömmlichen Kraftstoff angesichts der kommenden umweltpolitischen Regulierung«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Man wolle daher über spezifische Kunden und Bunker-Methoden sprechen.

MOL ordert Schlepper

Die dritte der japanischen »Big 3«, MOL, geht derzeit einen anderen Weg und fokussiert sich vor allem auf entsprechende Schiffs-Designs. So wurde bereits viel Arbeit in die Entwicklung von gasbetriebenen Bulkern der Capesize-Klasse und für Containerschiffe der 20.000-TEU-Klasse mit LNG-Antrieb investiert.

MOL, Schlepper, LNG
Quelle: MOL

Seit heute wird ein konkretes Projekt in die Tat umgesetzt. Bei der japanischen Werft Kanagawa Dockyard aus Kobe wurde ein Schlepper-Neubau bestellt. Es sei der erste Schlepper mit LNG-Antrieb in der Geschichte der Reederei, teilte MOL mit. Darüber hinaus werde es der erste Schlepper Japans sein, der einen LNG-Tank an Deck im Heckbereich haben werde. Dies erleichtere sowohl das Bunkern als auch Wartung und Inspektionen, so die Begründung. Im Februar soll der Bau beginnen, im April 2019 soll der noch namenlose Schlepper – für den keine weiteren technischen Angaben veröfentlicht wurden – in Dienst gestellt werden.

Eingesetzt werden soll der Neubau von Nihon Tug-Boat Co. in der Osaka-Bucht. Die Bebunkerung erfolgt über Lkw von Osaka Gas. Gemeinsam mit dem Lieeranten wolle man zudem ein neues LNG-Bunker-System für Schiffe entwickeln, welches »das erste in der Osaka-Bucht« sein werde, also durchaus auch als Konkurrenz zum Projekt von NYK, K Line und Co. verstanden werden kann.