Print Friendly, PDF & Email

Große integrierte Fruchthändler setzen weiter auf den Einsatz eigener Flotten auf ihren Hauptrouten und decken sich dazu mit neuen Schiffen ein.

Wie aus Maklerkreisen verlautet, hat der US-Konzern Fresh Del Monte Produce über seine Reedereitochter Network Shipping Neubauaufträge [ds_preview]für zwei Schiffe beim Guangzhou Wenchong Shipyard in China unterzeichnet. Es soll sich um Frachter mit einer Tragfähigkeit von 20.000 tdw handeln, Stückpreis: über 29 Mio. $. Die Ablieferung ist dem Vernehmen nach für Ende 2019 und Anfang 2020 vereinbart worden.

Was den Schiffstyp angeht, kursieren unterschiedliche Versionen im Markt. Einmal ist zu hören, dass es sich um Vollcontainerschiffe mit 2.200 TEU Behälterkapazität und stark erhöhter Reefer-Kapazität handeln soll. In anderen Berichten heißt es, es handele sich um spezialisierte Reefer-Schiffe mit einer zusätzlichen Containerkapazität von 600 TEU an Deck. Eine Anfrage der HANSA bei Del Monte/Network Shipping in Florida blieb bislang unbeantwortet. Der US-Konzern betreibt eigenen Angaben zufolge 15 eigene und acht gecharterte Reefer-Frachter schwerpunktmäßig im Verkehr zwischen US-Häfen und Zentralamerika.

AEL übernimmt deutsches Containerschiff

Die 2006 gebaute »Hermes« hat rund 400 Anschlüsse für Kühlcontainer
Die 2006 gebaute »Hermes« hat rund 400 Anschlüsse für Kühlcontainer. Foto: Thomas Wägener

Unterdessen ist der französische Fruchthändler Compagnie Fruitière offenbar am An- und Verkaufsmarkt aktiv geworden. Die Schifffahrtssparte des Unternehmens – Africa Express Line (AEL) mit Sitz im englischen Kent – soll das 2006 gebaute Containerschiff »Hermes« (2.490 TEU, geared, 400 Reefer-Anschlüsse) zu einem ungenannten Preis von deutschen Eignern übernommen haben.

Preisschätzungen für diesen Schiffstyp liegen bei knapp 6 Mio. $ für 15 Jahre alte Tonnage und bei knapp 14 Mio. $ für fünf Jahre alte Einheiten. AEL betreibt mit neun gecharterten Schiffen derzeit zwei Liniendienste zwischen Westafrika und Nordeuropa sowie dem Mittelmeer. Die »Hermes« könnte das Unternehmen wahrscheinlich für seinen Nordeuropa-Dienst gebrauchen, für den zusätzlich zu vier konventionellen Reefer-Frachtern bereits ein Containerschiff (»Mimmi Schulte«, 2.345 TEU) eingechartert wurde.

Die »Hermes« wurde bislang von Conmar in Jork bereedert, für die Befrachtung ist exklusiv die Schwestergesellschaft Shipping & Chartering verantwortlich. Das Schiffe war seinerzeit von der Reederei Projex in Fahrt gebracht und in Erlöspools des Fondshauses Hansa Treuhand eingesetzt worden. (mph)