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Für die britischen Häfen wird 2018 der Brexit die Agenda beherrschen. Die Regierung habe die Belange der Branche nicht im Blick, so die Kritik.

Richard Ballantyne, CEO der Britisch Ports Association (BPA), sieht die Einflussnahme auf die Brexit-Diskussion der Regierung als die To[ds_preview]p-Priorität im neuen Jahr. »2018 wird ein kritisches Jahr für die UK-Häfen, denn bis zum Jahresende sollten wir wissen, wie der Brexit aussehen wird. Wir wollen sicherstellen, dass die Häfen in ihrer Funktion als wichtige internationale Gateways die Brexit-Planungen der Regierung mitgestalten«, so Ballantyne. Insbesondere neue Zoll- und Umweltregelungen stünden im Fokus.

»Natürlich wird es auch nach dem Brexit Chancen geben aber aus unserer Sicht scheint die Regierung viele davon aus den Augen verloren zu haben«

Einige britische Häfen, allen voran die britischen RoRO-Fährhäfen, sind besorgt über den Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der Zollunion un dem EU-Binnenmarkt. Neue bürokratische Hürden an den Grenzen könnten den Handel bremsen. »Mit Beginn der zweiten Phase der Brexitverhandlungen werden wir Druck auf unsere Regierung ausüben, dass dem Thema Handel deutlich mehr Gewicht in den Diskussionen gegeben wird«, erklärt Ballantyne.

Neues Planungsrecht für die Häfen

Die BPA will erreichen, dass Bereiche um die Häfen herum mit einem speziellen Planungs- und Zustimmungsstatus ausgestattet werden, um die Hafenentwicklung und Wachstum zu stimulieren. Viele Umweltregelungen stammen von der EU und die BPA möchte sicherstellen, dass die Hafenentwicklung nicht durch neue Zustimmungs- und Meeresschutzbestimmungen belastet wird.

BPA CEO Richard Ballantyne
BPA-CEO Richard Ballantyne (Foto: BPA)

»Natürlich wird es auch nach dem Brexit Chancen geben aber aus unserer Sicht scheint die Regierung viele davon aus den Augen verloren zu haben. Wir waren insbesondere enttäuscht von der verhaltenen Reaktion der Regierung auf unsere Vorschläge zur Reform des Planungsrechts für Hafengebiete«, so der BPA-CEO. Eine Freihafenlösung sei, zumindest vorerst, wohl vom Tisch. Die britische Hafenindustrie werde sich nun wohl auf die Einführung der bürokratischen EU Port Services Regulation vorbereiten.

Der Hafenverband möchte außerdem verstärkte Investitionen in Straßen- und Schieneninfrastruktur, um eine bessere Verbindung der Häfen zu erreichen und wettbewerbsfähig zu halten. »Häfen brauchen gute Hinterlandanbindungen aber in den vergangenen Jahren ist ein Großteil der Öffentlichen Gelder Für Infrastruktur in den Personenverkehr geflossen.« Man fordert nun eine UK-Frachtstrategie.