Noske
(v.l.): Philippe Le Berre, Jean-Pacal de Peretti (beide Engie Axima), Jan H. Wilhelm (HWW), Jürgen Matthes (Noske-Kaeser)
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Nach der Übernahme durch die französische Engie-Gruppe will Noske-Kaeser Maritime  Solutions wieder wachsen. Zielsegmente sind vor allem Kreuzfahrt und Offshore.

Der[ds_preview] in Hamburg beheimatete Entwickler von Klima-, Kälte- und Feuerlöschtechnikanlagen für die Schifffahrt will verstärkt in Lösungen für Wachstumsfelder wie Kreuzfahrtschiffe oder Offshore-Windparks investieren, heißt es jetzt in einer Mitteilung. Nach Unterzeichnung des Kaufvertrages am 7. November und der Zustimmung des Bundeskartellamtes am 27. November wurde die Übernahme jetzt auch formal vollzogen.

Restrukturierung nach Insolvenz abgeschlossen

Mit der Übernahme von Noske-Kaeser Maritime Solutions durch Engie Axima finde die  Restrukturierung des Unternehmens nach der Insolvenz der ehemaligen Noske-Kaeser-Gruppe im Jahre 2009 ihren Abschluss, heißt es in der Mitteilung weiter. Zuvor waren 2015 bereits der Geschäftsbereich Containerservice an das Management und 2016 der Geschäftsbereich Bahn- und Fahrzeugklima an die indische Lloyd Electric & Engineering Ltd. veräußert worden.

Jürgen Matthes, Geschäftsführer Noske-Kaeser Maritime Solutions sagte: »Die Produkte  ergänzen sich hervorragend, und wir werden fortan mit effizienten Systemlösungen und deutlich erhöhter Schlagzahl am Markt für Schiffs- und Offshore-Systeme erfolgreich sein. Es freut mich sehr, dass sich unsere gemeinsamen Anstrengungen mit dem Insolvenzverwalter Jan H. Wilhelm in den letzten Jahre und der Glaube der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an eine gemeinsame Zukunft jetzt auszahlen.«

Neue Kühltechnik nötig

Wachstumspotenziale sieht Matthes auch im Servicegeschäft. Neben der 24-Stunden-Service-Hotline und der schnellen Ersatzteilverfügbarkeit aus dem Hamburger Zentrallager will das Unternehmen fortan auch verstärkt mit dem globalen Netzwerk der Engie-Gruppe punkten, um bei Bedarf noch schneller geschulte Servicetechniker vor Ort zu haben. Das gilt insbesondere für das Segment der Kreuzfahrtschiffe, bei denen schnellster Service auch an exotischen Orten unabdingbar ist.

Zusätzlich wird bereits an den »Klimatisierungslösungen der nächsten Generation« gearbeitet: »Einige der bislang eingesetzten Kältemittel sollen aus Umweltschutzgründen zukünftig nicht mehr verwendet werden. Langfristig gilt es daher, eine neue Kühltechnik zu entwickeln. Und während heute noch Stahl und Aluminium den Rohrleitungsbau dominieren, werden künftig vermehrt Glasfaser oder Karbonfaser verwendet, denn die sind im Vergleich deutlich leichter«, so Matthes.

Fusionen und Verkäufe

Noske-Kaeser entwickelt seit mehr als 135 Jahren Lösungen für Lüftung, Heizung und Klimatisierung an Bord von Schiffen. Das Unternehmen, welches ab den 1970er Jahren lange Zeit zur Hamburger Großwerft Blohm+Voss gehörte, erweiterte seither sein Portfolio und bietet heute auch Systeme zur Kältetechnik, Feuerlöschtechnik, Rohrleitungstechnik, Elektrotechnik sowie gegen Chemische, Biologische, Radiologische und Nukleare Gefahren (CBRN-Schutz) an.

Engie ist weltweit auf den Feldern Stromerzeugung, Erdgasversorgung und Energiedienstleistungen aktiv. Der Konzern entstand durch die Fusion der französischen Unternehmen Suez und Gaz de France (GDF) in 2008, die Umbenennung erfolgte 2015.