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Der Hamburger Hafen probiert während einer Testphase den neue Kommunikationsstandard 5G aus. Die Antennen dafür wurden jetzt am Hamburger Fernsehturm installiert.

Ziel des auf zwei Jahre angelegten Versuchs sei es, 5G-Anwendungen im industriellen Umfeld zu testen. Dies erfordere [ds_preview]ein besonders verlässliches und sicheres Telekommunikationsnetz. So sollen beispielsweise Ampeln und weitere Verkehrsleittechnik über den neuen Standard gesteuert werden. Außerdem ermitteln Barkassen der Flotte Hamburg künftig via Sensoren Daten zu Luftqualität oder Windstärke in Echtzeit. Es handle sich um einen Feldversuch für einen ausgewählten Anwenderkreis.

Der neue Standard soll in Europa ab 2020 die Kapazität für mobile Technologien und Anwendungen deutlich erhöhen. Dabei steht allerdings nicht wie bei bisherigen Technologieschritten ausschließlich eine weitere Erhöhung der Bandbreite bzw. Geschwindigkeit im Mittelpunkt. Über 5G sollen sehr vielfältige Anwendungen laufen, die unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Geschwindigkeit, Reaktionszeit, Sicherheit und Kapazität haben.

Zu den Anwendungsfeldern im privaten Bereich gehört eine stärkere Verbreitung von 360-Grad-Videoinhalten, Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen, Smart Home und autonomes Fahren. Die Industrie profitiert von drahtlos vernetzen Produktionsanlagen, Robotern und dem Internet der Dinge. Dies sind nur einige Beispiele für mögliche Anwendungen der Zukunft.

»Die digitale Transformation führt zu einer weitreichenden Vernetzung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse. Ein wesentlicher Teil dieser Vernetzung basiert auf Mobilfunktechnik. Unser Hafen wird als Vorreiter 5G erproben. Damit gehen wir einen weiteren Schritt bei der Digitalisierung und in Richtung eines Wirtschaftsstandortes der Zukunft«, so Senator Frank Horch.

Wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln

»5G bietet eine Sicherheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit, die es in mobilen Netzwerken vorher nicht gab. Der HPA eröffnet das völlig neue Anwendungsgebiete«, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority, die neben der Deutschen Telekom und dem Technologieunternehmen Nokia zu den federführenden Partnern des Hamburger Feldversuchs zählt. Man könne mit dieser Zukunftstechnologie bereits jetzt Erfahrungen sammeln und den Standard mitgestalten. Davon würde nicht nur der Hafen profitieren, sondern die gesamte Stadt Hamburg.

Der 5G-Test im Hamburger Hafen ist Teil des auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojekts »5G MoNArch« (5G Mobile Network Architecture for diverse services, use cases, and applications in 5G and beyond).

Das Projekt hat das Ziel, Konzepte zur 5G-Mobilfunkarchitektur in die Praxis umzusetzen. 5G MoNArch wird als Projekt der Phase II der 5G Infrastructure Public Private Partnership (5G-PPP) durch das Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert. Namhafte Partner aus Europa haben sich zusammengeschlossen. Dazu gehören neben den Netzbetreibern Deutsche Telekom und Telecom Italia die Unternehmen Nokia, Huawei und Samsung Electronics sowie Wissenschaftler der Universidad Carlos III de Madrid, der Technische Universität Kaiserslautern sowie des Centre for Research & Technology Hellas and Information Technologies Institute.

Der Feldversuch läuft von Mitte 2017 bis Mitte 2019 und soll Praxis-Erfahrungen mit dem neuen Mobilfunk-Standard liefern.