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Mit einem neuen gemeinsamen Liniendienst zwischen Fernost und Mittelost starten die Reedereien AAL und Hyundai Merchant Marine eine neue Kooperation in der Mehrzweck-Schifffahrt.

Die asiatische Tochter der Schoeller-Gruppe des deutschen Reeders Heinrich Schoeller und die koreanis[ds_preview]che Reedereigruppe HMM wollen künftig China, Korea, Japan, Indonesien und Singapur mit dem Mittleren Osten über den Persischen Golf und das Rote Meer verbinden. Dafür werden fünf MPP-Schiffe in einer 15- und 30-tägigen Rotation eingesetzt, heißt es in einer Mitteilung: vier 30.100-Tonner von HMM und ein 31.000-Tonner von AAL. Bestehende AAL-Angebote und Kooperationen auf asiatischen Routen sollen nicht beeinträchtigt werden.

Namir Khanbabi, AAL Chartering & Operations Director (Foto: AAL)
Namir Khanbabi, AAL Chartering & Operations Director (Foto: AAL)

Im kommenden Jahr soll der Service um ein weiteres Schiff der A-Klasse von AAL erweitert werden, heißt es. Als Grund wird die allgemein erwartete Nachfragesteigerung nach MPP-Transporten angegeben, die sich aus neuen Großprojekten in diesem Jahr ergeben sollen. Mit dem Projekt reagieren die Carrier auch darauf, dass der Wettbewerbsdruck trotz einiger positiver Indikatoren nicht maßgeblich abnimmt.

»Keine Preisabsprachen«

»AAL und HMM bleiben eigenständig und vermarkten den Far East – Middle East MPV Liner Service unter ihren eigenen Namen«, teilten die Partner weiter mit. Die Tonnage und Hafen-Abdeckung soll gemeinsam koordiniert werden. AAL-Manager Namir Khanbabi betonte allerdings, dass es keine Preis-Absprachen geben soll und die jeweilige Befrachtung unabhängig voneinander erfolgt.

MPP, Toepfer

Für die koreanische HMM scheint die Kooperation ein neuer Versuch zu sein, im MPP-Markt wieder verstärkt zu Fuß zu fassen. Im Zuge der schweren Krise mit staatlichen Rettungsmaßnahmen war unter anderem auch darüber spekuliert worden, dass HMM sich aus dem MPP-Markt zurückziehen könnte. Der Hamburger Makler Toepfer Transport listete den Carrier zuletzt mit 2,18 % Marktanteil auf Rang 11 im Wettbewerb für Tonnage mit mehr als 250 t Hebekapazität.

Zuletzt hatte die Gruppe allerdings ambitionierte Wachstumspläne verkündet, mit Neubauplänen und Effizienzprogrammen – allerdings vor allem im Container- und Tanker-Segment. So könnten noch in diesem Jahr noch Mega-Carrier mit 20.000 TEU Kapazität in Auftrag gegeben werden.

Zur neuen MPP-Kooperation gehört auch, dass HMM-Kunden auf die Tramp- und Semi-Liner-Dienste von AAL zugreifen können, die Asien mit Europa und den Amerikas verbindet. HMM-Geschäftsführer Seung-il Park sagte, dass man dabei unter anderem auf die Kunden aus der koreanischen Energie- und Infrastruktur-Industrie abziele, in deren Markt man eine führende Position aufgebaut habe. Weitere Schritte für zusätzliche Kooperationen seien zunächst nicht geplant. Bei entsprechender Nachfrage wolle man dies aber prüfen, so Park weiter.