Print Friendly, PDF & Email

Der dänische Schifffahrtsgigant ist 2017 weiter in tiefroten Zahlen stecken geblieben – wenn auch mit positiver Tendenz. Vor allem die Containersparte Maersk Line sorgte für Lichtblicke.

Die Umsätze des Konzerns – zu dem neben der Linienreederei unter anderem auch die Terminaltoc[ds_preview]hter sowie bis zum Verkauf auch das Öl- und Tankergeschäft sowie eine Supermarktsparte gehört – legten um 13% auf 30,95 Mrd. $ zu, wie aus der heute veröffentlichten Bilanz hervorgeht. Das EBITDA-Ergebnis machte sogar einen Sprung um 43% auf 3,53 Mrd. $.

»Ungewöhnliches Jahr«

Soren Skou
Soren Skou (Photo: Maersk)

»Das vergangene Jahr war ein ungewöhnliches für A.P. Moller Maersk, mit einer Cyber-Attacke und operativen Herausforderungen«, sagte CEO Søren Skou. Trotz der Umsatzsteigerung zeige das Finanzergebnis jedoch, dass »signifikante Verbesserungen« noch immer nötig seien. »Auf der anderen Seite, wen wir an die Transformation unserer Geschäfte denken, gab es durchaus zufriedenstellende Entwicklungen«, so der Konzernchef weiter.

Auch wenn Maersk einen nicht näher definierten »bereinigten Gewinn« von 356 Mio. $ veröffentlicht, der nach dem Minus von 496 Mio. $ im Vorjahr tatsächlich sehr positiv ist, bleibt die Gruppe faktisch in den roten Zahlen. Der Vorsteuergewinn kletterte zwar mit 25 Mio. $ wieder in den grünen Bereich. Allerdings beträgt das finale Minus für das Geschäftsjahr noch immer 1,16 Mrd. $.

Das Ergebnis bleibt deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück, wie Clarksons Platou Securities schreibt. Der Markt habe für das vierte Quartal mit einem Nettogewinn von rund 136 Mio. $ aus der Linienschifffahrtssparte (Maersk Line) gerechnet, tatsächlich erreichte der weltgrößte Carrier im Schlussquartal aber nur ein bereinigtes Ergebnis von 53 Mio. $. Die Frachteinnahmen pro TEU lagen im vierten Quartal um 7,7% über Vorjahresniveau – Clarksons Platou hatte eine Verbesserung von 10% erwartet. Immerhin seien die Erträge damit schneller gewachsen als die Transportkosten pro Container (+5,8%), heißt es.

Immerhin konnten die Dänen auch hier eine Verbesserung erreichen, schließlich musste 2016 noch ein Verlust von 1,9 Mrd. $ verkraftet werden. Für das laufende Jahr erwartet die Konzernspitze einen bereinigten Gewinn in ähnlicher Größenordnung sowie eine Steigerung des EBITDA auf 4 bis 5 Mrd. $.

14 Mrd. $ M&A-Aktivitäten

The »Kirsten Maersk« is owned by Maersk Tankers
The »Kirsten Maersk« is owned by Maersk Tankers. Photo: Thomas Wägener

Das damalige Ergebnis hat seinen Teil zu der Überzeugung beigetragen, den Konzern umzubauen und sich auf das Logistik-Geschäft zu fokussieren. Das machte sich 2017 bemerkbar. So wurden Maersk Oil, Maersk Tankers und Mercosul und der verbleibende Anteil an Dansk Supermarked Group verkauft. Auch für Maersk Drilling und Maersk Supply Service sollen bis zum Jahresende »strukturelle Lösungen« gefunden werden, hieß es heute. Gleichzeitig wurde die deutsche Linienreederei Hamburg Süd übernommen und so das Containergeschäft weiter gestärkt. Insgesamt umfassen die M&A-Aktivitäten der Gruppe in 2017 rund 14 Mrd. $.

Von der Cyber-Attacke waren den Angaben zufolge vor allem die Töchter Maersk Line und Damco betroffen. Allerdings habe sich die Reederei schnell erholt. Sie soll die Kooperation mit APM Terminals ausbauen. Im vergangenen Jahr konnten bereits erste Synergieeffekte von rund 100 Mio. $ erzielt werden. Aus der Übernahme von Hamburg Süd erwartet man weitere 350 bis 400 Mio. $ Kosteneinsparungen bis 2019. Zusammen sieht man sich mit 19 % Marktanteil sehr gut aufgestellt.

Prioritäten Hamburg Süd und Digital

»Die Integration hat gut begonnen und beide Carrier konnten in den letzten Monaten ihre Transportvolumina steigern. Die reibungslose Integration ist eine der Top-Prioritäten für 2018«, sagte Skou.

Darüber hinaus soll weiter ein starker Fokus auf die digitale Transformation der Geschäfte gelegt werden. Eine Reihe entsprechender Projekte sei bereits auf dem Weg gebracht worden, erläuterte der CEO, unter anderem die Partnerschaft mit Microsoft für Cloud Computing oder das Blockchain-Joint Venture mit IBM.