Yilport, Yildirim, CMA CGM
Robert Yuksel Yildirim (Photo: Yilport)
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Der Umschlagkonzern des türkischen Milliardärs und Schifffahrtsinvestors Robert Yuksel Yildirim hat seine Geschäfte im vergangenen Jahr deutlich ausdehnen können.

Wie die Yilport Holding heute mitteilte, wurden an den Terminals des Konzerns im vergangenen Jahr 4,3 Mio. TEU gelös[ds_preview]cht bzw. geladen – ein Zuwachs von 9,5% gegenüber dem Vorjahr. Wachstumstreiber seien steigende Exportmengen in der Türkei sowie in Schweden gewesen. In der Türkei, wo sich die Wirtschaft trotz politischer Spannungen und geopolitischer Konflikte in der Region 2017 gut entwickelt hat, seien in den Yilport-Terminals in Gebze und Gemlik Steigerungen von 26% und 30% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet worden. In Nordeuropa, wo der türkischer Terminalbetreiber an zwei Standorten in Schweden und einem in Norwegen präsent ist, sollen die Mengen um 14% gewachsen sein.

Malta Freeport
Malta Freeport (Photo: Yilport)

Große Hoffnungen setzt das Unternehmen auch in den neu übernommenen Umschlagplatz Puerto Bolivar in Ecuador. Seit März 2017 hat Yilport dort die Betreiberkonzession. Das Umschlagvolumen sei im vergangenen Jahr um 9% auf 111.700 TEU angewachsen und wird den Erwartungen zufolge weiter kräftig zunehmen, wenn sich die Containerisierung von Bananen fortsetzt.

Zweistelliges Wachstum geplant

Yilports Netzwerk von Seeterminals umfasst fünf Standorte in der Türkei, sieben in Portugal, zwei in Schweden, zwei in Spanien, einen in Norwegen, einen auf Malta, einen in Peru und einen in Ecuador. 2018 will die Gruppe ihr Containerumschlagvolumen abermals um 10% ausweiten und damit in der globalen Rangliste der Terminalbetreiber womöglich weiter aufsteigen. Die Beratungsfirma Drewry führt Yilport derzeit auf Platz 13 unter den Container-Terminalbetreibern weltweit.

CMA CGM Bougainville container vessel
Foto: CMA CGM

Yilport-Eigentümer Yildirim, der auch 24% an der drittgrößten Linienreederei CMA CGM hält, hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er zur Stärkung des Geschäfts weitere Übernahmen ins Auge fasst. In den vergangenen zwei Jahren hat der Milliardär den Zukauf der US-Terminalgruppe Ports America sondiert, wurde mit dem bestehenden Eigner – der Oaktree-Tochtergesellschaft Highstar Capital – aber nicht handelseinig.

Ausstieg bei CMA CGM ist vom Tisch

Bis dato war damit gerechnet worden, dass Yildirim seine Kriegskasse durch Verkauf seines 24%-Anteils an CMA CGM beträchtlich aufstocken könnte. Im vergangenen Jahr hatte er die China Citic Bank Corp. mit der Suche nach einem Käufer für das Aktienpaket im asiatischen Raum beauftragt. Wie sein Sprecher heute gegenüber der HANSA klarstellte, ist der Verkauf aber jetzt vom Tisch. »Unser Unternehmen wird die Aktien nicht veräußern, Yildirim behält die 24%.« Gründe für den Sinneswandel nannte der Sprecher nicht. Wahrscheinlich wäre der Zeitpunkt für einen Ausstieg aus der Linienschifffahrt auf mittlere Sicht noch viel günstiger, wenn die Branche ihre Erholung fortsetzt. Analysten gehen davon aus, dass die Gewinne der Carrier in den nächsten zwei Jahren steil ansteigen werden. Das könnte das Kaufinteresse von Investoren eher noch befeuern.

Schon jetzt ist klar, dass Yildirim mit seinem Einstieg bei der französischen Linie im Nachgang der globalen Finanzkrise ein glückliches Händchen bewiesen hat. Zusammen 600 Mio. $ kostete ihn das Aktienpaket – der Wert soll sich mittlerweile auf über 2,5 Mrd. $ belaufen. (mph)