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Einer der bekanntesten Großsegler Europas bekommt ein »grüneres Antlitz«: Rolls-Royce stattet die vor über 100 Jahren in Deutschland gebaute »Statsraad Lehmkuhl« mit einem Batteriesystem aus.

Die 1.500 t verdrängende 98-Meter-Bark mit über 2.000 m² Segelfläche und einem Dieselgen[ds_preview]erator an Bord soll künftig noch weniger Emissionen verursachen. 1914 auf der Werft von Joh. C. Tecklenborg in Geestemünde als »Großherzog Friedrich August« gebaut, fährt das Segelschulschiff mittlerweile unter norwegischer Flagge.

Wie der Antriebs- und Technologiekonzern Rolls-Royce jetzt mitteilte, bekommt die »Statsraad Lehmkuhl« jetzt ein Bord-Batterie-System. Das staatliche norwegische Unternehmen Enova unterstützt das Projekt mit umgerechnet rund 413.000 €.

Bislang wurde für die Bordsysteme – und falls nötig für den Antrieb – ein Dieselgenerator genutzt. Das Batteriesystem soll nun ebenfalls für diese beiden Bereiche eingesetzt werden. Damit soll die Anzahl der nötigen Generatoren reduziert werden. Haakon Vatle von der betreibenden Statsraad Lehmkuhl Stiftung erläutert: »Das Schiff war schon bis jetzt seit 100 Jahren relativ umweltfreundlich. Wir wollen das ausbauen und hoffen, dass es ein Vorbild für andere Segel- und Frachtschiffe wird.«

Laut Rolls-Royce-Manager Andreas Seth soll auch der Propeller für die Energiegewinnung genutzt werden. Je nach Geschwindigkeit sollen so die Batterien an Bord aufgeladen werden. Unabhängig davon ist auch ein Aufladen durch Landstationen möglich.

Derzeit liegt die »Statsraad Lehmkuhl« im Trockendock in Bergen, wo ein eigens konzipierter Batterieraum gebaut wird. Frühestens im November soll das Retrofit-Projekt abgeschlossen sein.