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Damen hat den ersten von zwei Carrousel Rave Tug (CTR) für Novatug geliefert. Der Neubau wird an das niederländische Schleppunternehmen Multratug, das den Schlepper bereits als »Multratug 32« in Fahrt gebracht hat.

Als besonders innovatives Merkmal des Schleppers gilt das Carrous[ds_preview]el-System. Dies soll ein Arbeiten mit Seeschiffen bei viel höheren Geschwindigkeiten ermöglichen, ohne das das Risiko des Kenterns besteht.

»Die gesamte Idee wurde von Sicherheitsüberlegungen bestimmt«, sagt Julian Oggel, Geschäftsführer von Novatug. Beim Abschleppen mit dem Karussell sei das Kentern grundsätzlich nicht möglich, so dass Manöver, die bei herkömmlichen Schleppern sehr risikoreich seien, sicher ausgeführt werden könnten, führt er aus.

Der Kern der Innovation ist dem Entwickler zufolge das Carrousel, ein patentiertes Novatug-Feature. Grob gesagt besteht dieses System aus einer Basisstruktur, die von einem Stahlring umgeben ist, der sich frei um 360 ° in der horizontalen Ebene drehen lässt. Er trägt eine Schleppwinde, die vertikal um 45 Grad geneigt werden kann, so dass die Winde immer mit der Schleppleine ausgerichtet werden kann, um eine optimale Kontrolle zu gewährleisten. »Dadurch können wir mit großen Seeschiffen mit viel höheren Geschwindigkeiten arbeiten, und das bedeutet, dass die Schiffe selbst leichter zu steuern sind. Mit anderen Worten, dies ist ein bedeutender Fortschritt für Effizienz und Sicherheit«, so Oggel.

Zusammenarbeit mit renommierten Unternehmen

Der CTR ist eine Kombination aus vorhandenen Technologien und Ideen, die zu einem innovativen Konzept geführt haben, so Novatug. Es gab eine Zusammenarbeit mit international renommierten Unternehmen wie Voith in Deutschland und dem kanadischen Schiffsdesigner Robert Allan. Ein zuvor von diesen beiden Unternehmen entwickeltes Konzept sei durch die Einführung des Carrousel weiterentwickelt und optimiert worden.
Die Winde kommt von der Machinefabriek Luyt und die Motoren stammen von ABC aus Belgien.

Der Rohbau des Schiffes wurde von der Hamburger Werft Theodor Buschmann gefertigt, bevor es bei Damen Maaskant in Stellendam schließlich fertiggestellt werden konnte.
Pepijn Nuijten, Geschäftsführer von Multraship Towage & Salvage, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: Der CTR sei eine weitere Verbesserung für die Sicherheit der Besatzung. Dank der ausgeklügelten Konstruktion, lässt sich beim Schleppen die kinetische Energie nutzen, anstatt der eigenen Motorleistung. Dadurch werde die gleiche Zugkraft bei einem viel niedrigeren Kraftstoffverbrauch erreicht. »Die Einsparung beträgt mindestens 25 %, bei einem durchschnittlichen Einsatz bei einem Seeschiff.

Spezieller Kraftstoff hat positive Auswirkungen

Um diesen Effekt zu verstärken, verwende man seit den Testfahrten den Eco2-Fuel+ Dieselkraftstoff von De Pooter Oil, ergänzt Nuijten. Im Ergebnis seien dadurch Emissionen von Ruß und Feinstaub um weitere 16,5 % zurückgegangen. Ferner hätten die Co2-Emissionen beim »Multratug 32« um 44,7 % im Vergleich zu herkömmlichen Diesel reduziert werden können.

Das Schwesterschiff der »Multratug 32« soll im Mai erfolgen. Auch dies sei bereits für Multraship reserviert, so Novatug, das in Zukunft auch kleinere Varianten des CTR verchartern will.