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Nach massivem Widerstand von IG Metall, Betriebsrat und Belegschaft wird die Schließung des Standortes Emden von thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) bis Ende 2020 ausgesetzt. Das ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Gewerkschaft, Betriebsrat und Unternehmen.

Die 220 Mitarbe[ds_preview]iter können wieder hoffen. Bis Ende 2020 will thyssenkrupp die Chance ausloten. Gemeinsam mit den Vertretern der Arbeitnehmer solle bewertet werden, welche neuen Chancen sich dadurch ergäben, dass der Überwasserschiffbau als deutsche Schlüsseltechnologie im neuen Koalitionsvertrag von Union und SPD angekündigt worden sei. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Vergabe des Beschaffungsprogramms »MKS 180«, eines neuen Mehrzweckkampfschiffes für die Marine.

Thyssenkrupp hatte ursprünglich geplant, die ehemaligen Nordseewerke in Emden zu schließen und die 220 Arbeitsplätze nach Hamburg und Kiel zu verlagern. Die Belegschaft und die Gewerkschaft hatten in einem Alternativkonzept argumentiert, dass ein Umzug hohe Kosten verursachen würde.

Spätestens zum 30. Juni 2020 solle im Rahmen von weiteren Gesprächen über die Aktivitäten am Standort Emden erneut beraten und anschließend entschieden. »Wir werden jetzt alles daran setzen, dass die bislang ungenutzten Potentiale des Standortes etwa durch Kooperationen besser genutzt werden«, sagte IG Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken.

Der Niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann kommentiert: »Das ist eine gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Emden. Ich begrüße die Entscheidung des Mutterkonzerns, die Schließungsabsichten für den ThyssenKrupp Marine Systems-Standort Emden auszusetzen. Es freut mich, dass die Gespräche zwischen Beschäftigten, Konzernleitung und dem Wirtschaftsministerium jetzt offensichtlich auf einen fruchtbaren Boden gefallen sind. Es besteht nun ausreichend Zeit, das bereits vorliegende Zukunftskonzept weiter zu entwickeln und am Ende zu dem Ergebnis zu kommen, dass der Standort Emden dauerhaft erhalten bleiben kann. Das ist mein Ziel.«